09.07.2013
Sommer, Sonne, Schlafprobleme
Schlafmediziner am UKJ gibt Tipps für erholsamen Schlaf / Vor allem auf kleine Kinder achten
Jena (ukj / me). Tagsüber die warmen Temperaturen des Sommers mit viel Sonne genießen, doch nachts findet man keinen Schlaf bzw. bringt dieser nicht die gewünschte Erholung. So ergeht es in diesen Tagen vielen Deutschen. „Unter hohen Temperaturen leidet die Schlafqualität. Denn der Anteil der erholsamen Tiefschlafphasen wird geringer“, erklärt Dr. Sven Rupprecht, Arzt an der Hans-Berger-Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Um die Schlafqualität in warmen Nächten zu verbessern, gibt es aber einige nützliche Tipps, so der Leiter der Schlafambulanz des Interdisziplinären schlafmedizinischen Forschungs- und Behandlungszentrums am UKJ. „Für einen erholsamen Schlaf sollte die Raumtemperatur zwischen 16 und 18 Grad liegen. Man sollte darauf achten, richtig zu lüften und den Schlafbereich tagsüber dunkel zu halten. Dabei helfen isolierende Rollosysteme. Auch Klimaanlagen können eingesetzt werden, aber nicht die ganze Nacht“, erklärt der Neurologe. Eine einfache Regel: Tagsüber sollten die Fenster geschlossen bleiben, abends kann der Raum durchgelüftet werden.
Zudem empfiehlt Dr. Rupprecht die Bekleidung und Bettausstattung anzupassen: „Leichte Nachtbekleidung fördert den Schlafkomfort. Anstatt einer Decke reicht ein Laken zum Zudecken.“ Von gekühlter Kleidung als Einschlafhilfe rät er allerdings ab. „Der Körper würde zu stark abkühlen, was ungewollt zu einer Erkältung führen könnte.“
Hinzu kommt, dass sich der Schlafrhythmus im Sommer vom Winter unterscheidet: „Der Schlafrhythmus wird maßgeblich durch den Hell-Wach-Rhythmus bestimmt. Dieser schwankt jahreszeitlich“, sagt der Schlafmediziner. „Die innere Uhr richtet sich nach Helligkeit und Dunkelheit. Da es im Sommer früher hell ist und später dunkel wird, passt sich der Mensch an diese Schwankungen an. Insbesondere bei kleinen Kindern verschiebt sich die Einschlafzeit nach hinten.“ Sehr zum Leidwesen der Eltern, zusätzlich noch auf ausreichend Schlaf achten müssen“, erklärt Dr. Rupprecht.
Schlafprobleme über längere Zeit sollten ernst genommen werden. Dr. Rupprecht: „Wenn Schlafstörungen, wie Ein- und Durchschlafstörungen, verstärkte Tagesmüdigkeit, länger als vier Wochen anhalten, sollte man den Hausarzt aufsuchen.“ Weiterführend ist die Überweisung an einen Schlafmediziner und eventuell eine weitere Abklärung im Schlaflabor nötig.
Kontakt:
Dr. Sven Rupprecht
Interdisziplinäres schlafmedizinisches Forschungs- und Behandlungszentrum
Hans-Berger-Klinik für Neurologie
Universitätsklinikum Jena