17.06.2014
Erfolgreiche Diabetologen des Jenaer Uniklinikums
Aktive Arbeitsgruppe präsentierte Versorgungserfolge auf dem Diabetes Kongress
Jena (UKJ). Mit 26 wissenschaftlichen Beiträgen zur Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft erwiesen sich die Diabetologen des Universitätsklinikums Jena (UKJ) als eine der aktivsten deutschen Arbeitsgruppen. Auf dem Diabetes Kongress Ende Mai in Berlin, der über 6500 Teilnehmer hatte, beging die Fachgesellschaft ihr 50jähriges Bestehen. An der Volkskrankheit Diabetes sind allein in Deutschland etwa acht Millionen Menschen erkrankt.
Die Arbeitsgruppe Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen um Prof. Dr. Ulrich A. Müller, PD Dr. Wilgard Battefeld und Oberarzt Dr. Christof Kloos präsentierte auf dem Kongress Forschungsergebnisse zu den aktuellen, offenen klinischen Fragen aus der Leitlinienentwicklung und der Arbeit der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft. Ein Schwerpunkt der Versorgungsforschung liegt auf der Evaluation und Weiterentwicklung von Patientenschulungsprogrammen.
Gute Patientenbetreuung verringert Folgeschäden
„In einer jetzt veröffentlichten Übersichtarbeit konnten wir belegen, dass durch die langjährige gute Betreuung der Diabetespatienten diabetische Folgeerkrankungen in den letzten Jahren weniger häufig auftreten, als bisher angenommen wurde“, nennt Prof. Müller ein wichtiges Ergebnis und verweist auf die Fortschritte in der Diabetesversorgung, die in den letzten 25 Jahren erzielt wurden. So steht ein flächendeckendes Angebot von Patientenschulungsprogrammen für Diabetes und Hypertonie zur Verfügung, Hausärzte und Spezialisten arbeiten sehr gut zusammen und ein bundesweites Netz von Schwerpunktpraxen und spezialisierten regionalen Krankenhausabteilungen hilft Diabetesprobleme zu lösen.
Der Start des Disease Managament Programmes Diabetes vor zehn Jahren führte zu systematischen Vorsorgeuntersuchungen auf die Folgeerkrankungen des Diabetes und zu einer kontinuierlichen Kontrolle des Glukosestoffwechsels mittels der HbA1c-Messung. Prof. Müller: „Die Behandlungsqualität in Deutschland hat sich seitdem deutlich verbessert. Der mittlere HbA1c-Wert liegt bei der großen Zahl von Patienten mit Altersdiabetes mit 7% im Zielbereich.“
Diese bessere Blutzucker- und Blutdruckeinstellung der Diabetespatienten sorgt auch dafür, dass es seltener zu Folgeschäden an der Niere kommt. „Der Anteil der Diabetespatienten mit Nephropathie sank auf etwa zehn Prozent, während die Versorgungsleitlinie von bis zu 40 Prozent ausgeht“, so der Nephrologe und Diabetologe Professor Gunter Wolf, Direktor der Klinik für Innere Medizin III des UKJ, zu der die Arbeitsgruppe Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen gehört.
Originalliteratur:
T. Heller, M. Blum, M. Spraul, G. Wolf, U. A. Müller. Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus: Prävalenzen in der Bundesrepublik Deutschland. Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: DOI 10.1055/s-0034-1369889