Medizinischer Sachverstand als Entscheidungsgrundlage

Jena(UKJ/vdG). Auf Baustellen, bei der Waldarbeit oder im Orchestergraben - Schätzungen zufolge ist jeder dritte Berufstätige bei seiner Arbeit gesundheitsgefährdendem Lärm ausgesetzt.  Die Lärmschwerhörigkeit ist die deutschlandweit am häufigsten anerkannte Berufskrankheit und steht deshalb erneut im Mittelpunkt des Fort- und Weiterbildungskolloquiums zu Gutachten in der Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde, das am 7. und 8. Februar bereits zum 18. Mal am Jenaer Universitätsklinikum stattfindet. In vielen Rechtsgebieten und Versicherungszweigen bilden medizinische Fachgutachten eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Der Jenaer Kurs bietet bundesweit einmalig eine regelmäßige Schulung zu Gutachtenfragen im HNO-Bereich.

„Auf vielfachen Wunsch der Neueinsteiger in die Begutachtung wollen wir im Seminar das neue Formulargutachten der Lärmschwerhörigkeit Punkt für Punkt erläutern, von der Anamnese bis zur Beurteilung“, so Oberärztin Dr. Gerlind Schneider, die den Kurs organisiert. Die etwa einhundert Teilnehmer – HNO-Ärzte, Arbeitsmediziner und Mitarbeiter der Berufsgenossenschaften aus dem gesamten Bundesgebiet - werden neben den Formalismen der Begutachtung und berufsrechtlichen Aspekten auch Themen wie die Hörgeräteversorgung  diskutieren.

Der Bezug zur Praxis entsteht durch die Vorstellung von Gutachtenfällen, bei der die Sicht der Berufsgenossenschaften, der Sozialgerichtsbarkeit und des medizinischen Sachverständigen berücksichtigt werden. Möglichen Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen medizinischem Sachverständigen und Richter ist ein eigener Vortrag gewidmet. Ergänzt wird das Programm durch Vorträge und Fallvorstellungen zur Begutachtung von Stimm- und Schluckstörungen.

Terminhinweis:
18. Jenaer Fort- und Weiterbildungskolloquium „Gutachten in der HNO-Heilkunde“
7. und 8. Februar 2014
Hörsaal der Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Jena
Lessingstraße 2, Jena