23.01.2014
Tinnitus: Was können Betroffene tun? / Erste Jenaer Abendvorlesung im neuen Jahr
Experten der HNO-Klinik am UKJ informieren über die Therapie von Tinnitus
Jena (UKJ / me). Rund 1,5 Millionen Deutsche leiden an Tinnitus. Die störenden Ohrgeräusche werden für viele Betroffene im Alltag zur Qual. Patienten mit chronischem Tinnitus erhalten im Tinnitus-Zentrum am Universitätsklinikum Jena (UKJ) Hilfe. Dieses wurde vor über einem halben Jahr als interdisziplinäres Zentrum in der Zusammenarbeit der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO), der Klinik für Neurologie und des Instituts für Physiotherapie gegründet und ist an der HNO-Klinik am UKJ angesiedelt. Seitdem haben rund 100 Patienten das Zentrum aufgesucht, in dem Experten verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten. Die Jenaer Abendvorlesung am 29. Januar 2014 stellt daher die Therapie des chronischen Tinnitus in den Mittelpunkt. Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor der Jenaer HNO-Klinik und Dr. Daniela Ivanšić-Blau, Psychotherapeutin und Leiterin des Tinnitus-Zentrums werden über Tinnitus und die Arbeit des Zentrums informieren. Die Abendvorlesung beginnt um 19.00 Uhr im Hörsaal 1 des Klinikums in Lobeda.
„Unser Tinnitus-Zentrum vereint umfassende Diagnose und Therapie, wobei wir eine teilstationäre Behandlung bieten. Das bedeutet, dass die Patienten morgens in unsere Klinik kommen und abends wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren können. Unsere Patienten durchlaufen ein fünftägiges Programm, in dem sie von einem erfahrenen Team, bestehend aus spezialisierten HNO-Ärzten, Audiologen, Psychologen und Physiotherapeuten, betreut werden“, sagt Prof. Dr. Guntinas-Lichius.
„Durch die Therapie soll die Tinnitusbelastung reduziert werden. Auch wenn der chronische Tinnitus nicht verschwindet, Patienten können sich daran gewöhnen. Sie lernen in der Therapie, wie störende Ohrgeräusche in den Hintergrund ihrer Wahrnehmung treten können“, so Dr. Daniela Ivanšić-Blau. „Patienten mit chronischem Tinnitus können zudem Schlaf- und Konzentrationsprobleme, Ängste oder Depressionen entwickeln. Auch diese Probleme werden durch eine Therapie verbessert. Wir wollen unseren Patienten Lebensqualität wiedergeben“, ergänzt die Psychologin.
Prof. Dr. Guntinas-Lichius zieht nach einem halben Jahr eine positive Bilanz. „Sowohl die Patientenberichte als auch unsere Tests zeigen, dass sich die Tinnitusbelastung nach der Therapie im Durchschnitt deutlich verbessert hat.“
Voraussetzung für eine Therapie im UKJ-Tinnitus-Zentrum ist, dass die Patienten bereits länger als drei Monate an Tinnitus leiden und eine ausgeprägte Tinnitusbelastung vorliegt.
Termin auf einen Blick:
Terminhinweis Jenaer Abendvorlesung am 29. Januar 2014
Tinnitus: Was kann man tun?
Referenten: Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius und Dr. Daniela Ivanšić-Blau
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Vortrag: Ort: Universitätsklinikum Jena, Standort Lobeda, Erlanger Allee 101, Hörsaal 1
Beginn: 19.00 Uhr
Kontakt Tinnitus-Zentrum:
Tinnitus-Zentrum
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Jena
Lessingstraße 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 935108 (Rufnummer der HNO-Poliklinik zur Anmeldung)
Internet: www.hno.uniklinikum-jena.de