13.05.2015
Bestandsaufnahme zur Gesundheitswirtschaft
Neue Arbeitsgruppe zu drittgrößtem Wirtschaftszweig in Jena gegründet
(Jena) Wichtige Daten und Fakten zur Gesundheitswirtschaft in Jena präsentiert eine neue Broschüre der Wirtschaftsförderung Jena. JenaWirtschaft stellt darin außerdem die vielfältigen Berufsperspektiven in der Gesundheitsbranche vor Ort vor. Ziel ist es, gemeinsam mit verschiedenen Partnern wie dem Branchenverband medways e.V., der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena und dem Universitätsklinikum Jena, die Bandbreite der Jenaer Gesundheitswirtschaft zu veranschaulichen.
„In Jena stehen über 200 Unternehmen mit der Gesundheitswirtschaft in Verbindung“, erläutert JenaWirtschaft-Geschäftsführer Wilfried Röpke. Dazu gehören die klassische ambulante und stationäre Versorgung mit Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Apotheken und Praxen, aber auch die Herstellung medizinischer Produkte, Beratungsangebote zum Thema und die aktuelle Forschung dazu. Das Besondere in Jena ist dabei laut Röpke, „wie industrienah die Gesundheitsbranche hier ist – vom Gerätebau in der klassischen Medizintechnik bis zu Herstellern von Analysegeräten.“
Allein im Jenaer Gesundheits- und Sozialwesen arbeiten rund 10.000 Beschäftigte. „Wir stehen hier vor der Herausforderung, den Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich auch langfristig zu decken“, erläutert die stellvertretende Pflegedirektorin des Jenaer Uniklinikums Evelyn Voigt. Die Branche gelte als sehr sicher, so Voigt. „Wir übernehmen unsere Auszubildenden in den Gesundheitsberufen zu 100 Prozent. Außerdem bieten wir Perspektiven sowie zahlreiche Weiterbildungs- und damit Aufstiegsmöglichkeiten für Pflegende.“ Dadurch sollen die Pflege- und Gesundheitsberufe in Jena noch attraktiver werden.
Diese vielfältigen Optionen zu kommunizieren, wird zukünftig auch eine Aufgabe der neu gegründeten „Steuergruppe Gesundheitswirtschaft“ der Jenaer Allianz für Fachkräfte sein. Unter Leitung der Wirtschaftsförderung Jena bearbeiten die lokalen Akteure der Gesundheitsbranche unter anderem Strategien zur Fachkräfte-Gewinnung. Mit dabei ist unter anderem die Ernst-Abbe-Hochschule Jena, die zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge sowie berufsbegleitende Abschlüsse in den Fachbereichen Gesundheit und Pflege, SciTec sowie Medizintechnik und Biotechnologie anbietet.
Jena setzt bei der Akademisierung der Gesundheitsberufe bundesweit Trends: Gemeinsam haben das Thüringer Universitätsklinikum und die Ernst-Abbe-Hochschule im vergangenen Jahr zwei neue Studiengänge, nämlich „Pflege“ und „Geburtshilfe/Hebammenkunde“, an der EAH Jena eingeführt. „Unsere neuen Studiengänge im Gesundheitswesen verdeutlichen, welche neuen und vielversprechenden Entwicklungsmöglichkeiten es in der Branche gibt – besonders auch im akademischen Bereich“, erklärt Prof. Dr. Heike Kraußlach, Prorektorin für Forschung und Entwicklung an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Die Karrierechancen seien durch die Bevölkerungsentwicklung sehr gut, so Kraußlach. Neben zukünftigen Gesundheits- und Krankenpflegern studieren an der EAH Jena unter anderem auch die Hebammen von morgen, sowie Pflegewissenschaftler, Augenoptiker und Pharma-Biotechnologen. Insgesamt gibt es in Jena an beiden Hochschulen zusammen 31 gesundheitsrelevante Studiengänge. Tendenz: steigend.
Pressemitteilung JenaWirtschaft