16.12.2015
Erfindermedaille für Gallengangimplantat
In Jena entwickeltes Implantat aus Nanozellulose erhielt im Oktober auf der Erfindermesse iENA eine Silbermedaille, die heute (16.12.) überreicht wird.
Jena (UKJ/vdG). Chirurgen des Universitätsklinikums Jena (UKJ) haben gemeinsam mit Organochemikern der Firma Jenpolymer Materials ein Implantat aus biokompatibler bakterieller Nanozellulose entwickelt und getestet, das fehlendes Gewebe des Gallengangs ersetzt. Dieses schlauchförmige Implantat dient als Gerüst, an dem sich innerhalb weniger Wochen ein neuer Gallengang bildet, das Implantat kann dann sogar wieder entfernt werden.
Bislang müssen Gallengang und Dünndarm operativ kurzgeschlossen werden, wenn nach einer Gallenoperation oder Lebertransplantation zu wenig Gallengangsubstanz verbleibt. „Dadurch fällt aber der natürliche Verschlussapparat weg, so dass Bakterien aus dem Darm ins Gallengangsystem aufsteigen und Infektionen verursachen können“, erklärt der Jenaer Chirurg PD Dr. Falk Rauchfuß den Vorteil des Implantats, mit dem der Verschlussapparat des Gallengangs erhalten bleibt.
Das Implantat wurde im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit der PATON-Patentverwertungsagentur zum Patent angemeldet und auf der internationalen Erfindermesse iENA im Oktober mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Die insgesamt zwölf Thüringer Erfindermedaillen werden heute (16.12.) in Ilmenau überreicht.
Ansprechpartner:
PD Dr. med. Falk Rauchfuß, M.Sc.
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Jena
E-Mail:
Prof. Dr. Dieter Klemm
Jenpolymer Materials Ltd. & Co. KG, Wildenbruchstraße 15, 07745 Jena
Tel.: 03641-548-284, E-Mail: