Jena (ukj/boe). Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Allein in Deutschland leiden etwa fünf Millionen Menschen an einem durch Rheuma, Fehlbelastungen oder nach Unfällen verschlissenen Gelenkknorpel. Wo erhalten Betroffene Hilfe, wenn alle konservativen und gelenkerhaltenden operativen Therapien ausgeschöpft sind? Und weshalb kann ein Endoprothesenwechsel notwendig sein? Diese und weitere Fragen beantworten die Experten des EndoProthetikZentrums am Universitätsklinikum Jena (UKJ) bei der Informationsveranstaltung „Gelenkersatz an Hüfte und Knie bei Gelenkverschleiß“ am 14. September 2017 ab 16 Uhr. Die Veranstaltung richtet sich an Betroffene, Angehörige und Interessierte.
„Künstliche Gelenke, die sogenannten Endoprothesen, kommen heute zum Einsatz, wenn die Gelenkbeschwerden der Patienten trotz konservativer Therapiemethoden so ausgeprägt sind, dass ihre Lebensqualität und Mobilität deutlich beeinträchtigt sind,“ so Dr. Arne Wilharm, einer der Hauptoperateure am EndoProthetikZentrum des UKJ. „Sie sind ein sicherer Weg, damit Patienten bis ins hohe Alter schmerzfrei mobil sein können.“ Deshalb geht er in seinem Vortrag auf den Hüft- und Kniegelenkersatz bei Arthrose ein. „Am UKJ behandeln wir auch Patienten, bei denen ein Endoprothesenwechsel, zum Beispiel aufgrund von schmerzhaften, infizierten, gelockerten oder ausgebrochenen Endoprothesen, notwendig ist“, erklärt Dr. Robert Lindner, einer der Hauptoperateure am EndoProthetikZentrum des UKJ, und stellt diese Möglichkeiten bei der Informationsveranstaltung vor. Er gibt in seinem Vortrag einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der Operationsverfahren. Im dritten Vortrag stellt Dipl. med. Ivan Marintschev, Koordinator des EndoProthetikZentrums am UKJ, innovative Behandlungsverfahren vor. Dazu gehören unter anderem modifizierte Schmerztherapiekonzepte und minimal-invasive Operationstechniken. „Bei diesen Operationstechniken ist es möglich, zwischen den Muskelschichten auf das Gelenk einzugehen. Die Muskulatur muss nicht mehr wie bisher vom Gelenk abgelöst werden“, so Dipl. med. Marintschev. „Dadurch können die Patienten unmittelbar nach der Operation bereits mit aktiven und passiven Bewegungsübungen beginnen, um alle weiteren rehabilitativen Schritte in der Klinik und den weiterbehandelnden Einrichtungen vorzubereiten.“
Um den Patienten die bestmögliche Therapie zu bieten, arbeiten die Experten des Jenaer Uniklinikums interdisziplinär zusammen. Seit 2015 bestätigt das von der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik verliehene Zertifikat „EndoProthetikZentrum“ die hohe Qualität der Behandlung am UKJ. Zum EndoProthetikZentrum des UKJ gehören unter der Leitung der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie 15 Kliniken und Institute. Die Zertifizierung erhält nur, wer auf höchstem medizinischen Niveau arbeitet. Unabhängige Auditoren prüfen unter anderem wie schnell und effektiv die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen funktioniert, wie hoch der Standard bei der Fortbildung ist und vor allem, wie viel Routine die Ärzte und das OP-Personal haben. „Die Patienten profitieren am meisten von der Zertifizierung“, erläutert Dipl. med. Marintschev. „Sie können sich durch die Auszeichnung darauf verlassen, dass ihr Schutz und das optimale Operationsergebnis immer im Mittelpunkt der Behandlung stehen“.
Veranstaltung auf einen Blick
Gelenkersatz an Hüfte und Knie bei Gelenkverschleiß
Informationsveranstaltung des EndoProthetikZentrums des Universitätsklinikums Jena
Datum und Uhrzeit: 14.09.2017. 16.00 bis 17.30 Uhr
Ort: Universitätsklinikum Jena, Am Klinikum 1, 07747 Jena, Seminarraum 9a/b in Haus E
Vorträge:
Begrüßung und Vorstellung des EndoProthetikZentrums
Hüft- und Kniegelenksersatz bei Arthrose (Dr. Arne Wilharm, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hauptoperateur am EndoProthetikZentrum)
Möglichkeiten des Prothesenwechsels (Dr. Robert Lindner, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hauptoperateur am EndoProthetikZentrum)
Innovative Operationsverfahren am EndoProthetikZentrum, Navigation und minimalinvasive Operationsverfahren (DM Ivan Marintschev, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hauptoperateur am EndoProthetikZentrum)
Kontakt:
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ
Am Klinikum 1
07747 Jena
Endoprothetiksprechstunde
Zeit: Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 8.00 bis 14.00 Uhr
Tel.: 03641 – 9 322850