Jena (ukj/me). Gleich zwei Kompetenzzentren des Universitätsklinikums Jena (UKJ) wurden im März und April von ClarCert und CERT iQ rezertifiziert: Sowohl dem 2015 gegründeten EndoProthetikZentrum als auch dem 2007 erstmals zertifizierten, überregionalen TraumaZentrum wird damit höchste Qualität in der Patientenversorgung bescheinigt. Positiv fiel hierbei auf, dass fast alle Patienten des EndoProthetikZentrums das UKJ für eine weitere Behandlung wählen würden.
„Die aktuellen Zertifizierungen zeigen das vielfältige Behandlungsspektrum unserer Klinik. Während Endopothetik, d.h. der Ersatz von Gelenken wie dem Hüft- oder Kniegelenk durch künstliche Gelenke, in langfristig geplanten Operationen erfolgt und die Patienten ihre Operateure bereits bei ambulanten Vorstellungen in der Klink kennengelernt haben, ist Traumatologie nie planbar und lebt von gut ausgebildeten Unfallchirurgen und der Routine der interdisziplinären Schockraumteams. Diese stehen jederzeit für die Versorgung von Notfallpatienten bereit“, erklärt Prof. Dr. Dr. Gunther Hofmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ.
„Im EndoProthetikZentrum wurden 2017 mehr als 250 Patienten mit künstlichen Gelenken versorgt. Darunter viele Patienten, die aufgrund von Begleiterkrankungen oder Komplikationen bei Voreingriffen nicht mehr in anderen Kliniken versorgt werden konnten“, erklärt Dr. Arne Wilharm, Oberarzt und einer der vier Hauptoperateure des EndoProthetikZentrums. „Die Patienten lernen ihre behandelnden Ärzte meist schon in den ambulanten Sprechstunden oder auf einer der regelmäßigen Patienteninformationsveranstaltungen kennen“, ergänzt er. Deshalb laden die Experten des Zentrums Patienten, Angehörige und Interessierte von Mai bis Oktober 2018 zu vier Infoveranstaltungen ein.
Die Frage, wann die Implantation eines künstlichen Gelenkes erfolgen soll, werden Dr. Wilharm und seine Kollegen in der ersten Patientenveranstaltung zum Thema „Endoprothetik am Knie- und Hüftgelenk“ am 30. Mai 2018 im Seminarraum 4 des UKJ am Standort Lobeda beantworten.
„Wenn der Patient Beschwerden hat, die seine Lebensqualität deutlich beeinträchtigen, die konservative, also nicht operative Therapie ausgeschöpft ist und der Patient die Operation wünscht, ist es Zeit über ein künstliches Gelenk nachzudenken. Es ist also eine sehr individuelle Entscheidung, die der Patient mit dem jeweiligen Arzt gemeinsam treffen muss“, so Dr. Wilharm.
„Am Hüftgelenk operieren wir heute fast nur noch über minimalinvasive Zugänge, bei denen keine Muskeln mehr durchtrennt werden. Lediglich bei großen Eingriffen, wie dem Beckenteilersatz mit individuell angefertigten Implantaten, muss auf die konventionellen Zugänge zurückgegriffen werden“, erläutert PD Dr. Florian Gras, der ebenfalls als Hauptoperateur im Zentrum tätig ist.
Neben dem EndoProthetikZentrum des UKJ erreicht das überregionale TraumaZentrum Patienten aus ganz Thüringen. Es hat die Aufgabe schwerstverletzte Patienten aus ganz Thüringen jederzeit versorgen zu können. Fast täglich werden Schwerverletzte nach Unfällen direkt eingeliefert und von anderen Krankenhäusern zur weiteren Versorgung verlegt.
Dass Endoprothetik und Traumatologie Kompetenzen bündeln und interdisziplinär zusammenarbeiten, wird in der Sprechstunde von PD Dr. Florian Gras deutlich, der sich in der Traumatologie auf die Versorgung von Brüchen der Hüftgelenkpfanne spezialisiert hat. Nicht selten kommt es laut PD Gras mehrere Jahre nach einem Unfall zur sogenannten posttraumatischen Arthrose, die dann die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes erforderlich macht. „In den letzten Jahren sehen wir immer häufiger schwere Brüche der Hüftpfanne bei älteren Patienten, die eine gleichzeitige Versorgung des Bruches und die Implantation eines künstlichen Gelenkes erforderlich machen. Dadurch wird eine schnelle Mobilisation der immer älteren Patienten ermöglicht“, beschreibt Gras die aktuellen Herausforderungen von Endoprothetik und Traumatologie.
Informationsveranstaltungen des EndoProthetikZentrums
Ort: Universitätsklinikum Jena, Am Klinikum 1, 07747 Jena
- Mai 2018 16:00-17.30 Endoprothetik an Hüft- und Kniegelenk
Seminarraum 4, Gebäude A - Juli 2018 16:00-17.30 Endoprothetik an Hüft- und Kniegelenk
Seminarraum 9a/b, Gebäude E - September 2018 10:00-14:30 Patiententag: Rheuma, Osteoporose, Endoprothetik
Hörsaal 4, Gebäude B - Oktober 2018 16:00-17.30 Endoprothetik an Hüft- und Kniegelenk
Seminarraum 9a/b, Gebäude E
Kontakt:
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ
Am Klinikum 1
07747 Jena
Endoprothetiksprechstunde
Zeit: Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 9.00 bis 14.00 Uhr
Tel.: 03641 – 9 322850