Jena (UKJ/vdG) Als reflexgesteuerter Verschluss der Luftröhre beim Schlucken wird er kaum wahrgenommen, dagegen ist beim Erzeugen von Tönen, die die Stimme ausmachen, die Funktion des Kehlkopfs sehr deutlich. Wichtig sind beide Funktionen des Knorpels im Hals, denn eingeatmete Speisestücke können Lungenentzündungen hervorrufen und Einschränkungen der Stimme stellen ein großes soziales Handicap dar. Zu Funktionseinschränkungen des Kehlkopfs und der Stimmlippen kann es zum Beispiel kommen, wenn bei Operationen an der Schilddrüse oder an der Halswirbelsäule die Nerven geschädigt werden, die die Kehlkopfmuskeln steuern. Eine Lähmung der Stimmlippen erschwert oft die Atmung.
Um über neuartige Entwicklungen in Diagnostik und Behandlung von Stimmlippenlähmung zu diskutieren und zu informieren, veranstalten die Kliniken für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Jena (UKJ) und des SRH Wald-Klinikums Gera am 8. und 9. November den „5. Neurolaryngology Workshop Jena“, der sich an interessierte Ärzte und Logopäden richtet. Neurolaryngologie bezeichnet die Diagnostik und Behandlung von Kehlkopferkrankungen mit besonderer Beachtung der Nervenfunktion.
„Wir setzen unter anderem die Elektromyographie der betroffenen Kehlkopf-Muskeln als ein wichtiges diagnostisches Werkzeug ein, die wir im Workshop mit mehreren Patienten live demonstrieren und diskutieren werden“, so PD Dr. Gerd Fabian Volk von der HNO-Klinik des UKJ. Therapeutisch steht die gezielte Elektrostimulation geschädigter Muskeln im Mittelpunkt. Weitere Themen sind notwendige Voruntersuchungstechniken, aber auch die Kehlkopf-Schrittmacher-Operation. Dabei werden die Teilnehmer die Möglichkeit haben, verschiedenste Techniken selbst auszuprobieren.
Veranstaltungshinweis:
Neurolaryngology Workshop Jena
8. und 9. November 2018, Universitätsklinikum Jena
Veranstaltungsflyer mit ausführlichem Programm