Jena (UKJ/kbo). Große Ehre: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit hat den Leiter der Sektion Kinderradiologie am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Jena (UKJ), Prof. Hans-Joachim Mentzel, in die Arbeitsgruppe „Überarbeitung der SSK-Empfehlung zur bildgebenden Diagnostik bei Kindern“ des Ausschusses „Strahlenschutz in der Medizin“ der Strahlenschutzkommission berufen. Eine Berufung mit Ansage, schließlich leitet der erfahrene Kinderradiologe nicht nur seit zehn Jahren die Kinderradiologie am UKJ, sondern ist seit 2016 auch Erster Vorsitzender der internationalen deutschsprachigen Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie e.V.
„Ich nehme diese verantwortungsvolle Aufgabe gerne wahr und bringe meine Expertise ein“, sagt Prof. Mentzel. Strahlenschutz spielt in der Kinderradiologie eine wesentliche Rolle. „Schließlich ist der Körper der Kinder noch in der Entwicklung und reagiert deutlich empfindlicher auf jede Belastung durch ionisierende Strahlung als der von Erwachsenen. Die individuell auszuwählende Art des diagnostischen Verfahrens und die Anpassung der Expositionswerte sind die entscheidenden Parameter und müssen dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand entsprechen.“
Seit Erscheinen der SSK-Empfehlung 2006 gab es viele neue Entwicklungen in der Bildgebung, die eine Anpassung der damaligen Empfehlungen erforderlich machen. Dies betrifft alternative Verfahren ohne ionisierende Strahlung wie die Sonografie oder Magnetresonanztomografie (MRT), aber auch das normale Röntgen und die Computertomografie (CT) sowie die sogenannten Hybridverfahren – eine Kombination aus Positronenemissionstomografie und CT oder MRT. Die bis Ende 2019 fertig gestellten Empfehlungen können in Verwaltungsvorschriften und Richtlinien einfließen.