Jena (UKJ). Plötzlich schmerzt eine Kopfhälfte, die Augen tränen oder die Nase läuft. Eine Attacke kann 15 oder auch 180 Minuten dauern und mehrmals am Tag wiederkehren. So genannte Cluster-Kopfschmerzen gehören zu den stärksten Kopfschmerzen überhaupt und beeinträchtigen das Leben der Betroffenen stark. Die Erkrankung steht im Mittelpunkt eines Informationstags für Patienten und Angehörige am 17. November am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Das Kopfschmerzzentrum der Klinik für Neurologie am UKJ lädt dazu zusammen mit dem Zusammenschluss der Cluster-Kopfschmerz-Selbsthilfegruppen in Deutschland, CSG e.V., zum sechsten Mal ein.
„Die Patientenakademie ist eine etablierte Plattform, die Patienten zusammenzubringt, um Erfahrungen auszutauschen und direkt mit Experten ins Gespräch zu kommen“, sagt Dr. Storch, Leiter des Mitteldeutschen Kopfschmerzzentrums. Cluster-Kopfschmerzen seien oft nur schwer behandelbar, so der Experte. „Unsere Patienten berichten häufig von einem langen Leidensweg, bis die Ursache für ihre Beschwerden festgestellt wird.“
In Kurzvorträgen geht es um neue Behandlungsmöglichkeiten. Schwerpunktthema in diesem Jahr sind mögliche psychische Begleiterkrankungen. Wie man diese erkennt und behandelt, stellt die leitende Psychologin des Kopfschmerzzentrums, Katja Müller, vor. „Bei Kopfschmerzerkrankungen ist seit langem bekannt, wie wichtig die schmerzpsychologische Seite für die Diagnostik und Behandlung ist. Beim Cluster-Kopfschmerz ist dies noch eine relativ neue Erkenntnis, aber insbesondere bei der chronischen Verlaufsform sollten psycho-soziale Belastungsfaktoren in die Behandlung mit einbezogen werden“, so die Psychologin.
Das Mitteldeutsche Kopfschmerzzentrum behandelt Patienten mit allen Arten von Kopf- und Gesichtsschmerzen. Es ist eines von zehn zertifizierten Clusterkopfschmerz-Kompetenz-Zentren in Deutschland und das einzige in den neuen Bundesländern. Jährlich suchen etwa 200 von Cluster-Kopfschmerzen Betroffene das Jenaer Kopfschmerzzentrum auf.
Termin:
17. November 2018, 14.00 – 17.30 Uhr
Konferenzraum „Roter Salon“ Laborzentrum Lobeda, Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Kontakt:
Dr. Peter Storch
Mitteldeutsches Kopfschmerzzentrum, Klinik für Neurologie
Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 / 9-323510