Jena (ukj/ane). Für fünf bis zehn Millionen Deutsche gehören Knieschmerzen zum Alltag. Doch viele Betroffene wissen nicht, was genau hinter ihren Schmerzen steckt. Eine mögliche Ursache von chronischen Knieschmerzen ist die Arthrose, eine der weltweit häufigsten Gelenkerkrankungen. Ist eine Arthrose weit fortgeschritten, kommt als Therapie meist ein künstliches Knie-Gelenk (medizinisch: Knie-Endoprothese) in Frage.
Bei der Informationsveranstaltung für Patienten des Endoprothetik-Zentrums am UKJ am Mittwoch, 17.10.2018, ab 16 Uhr erläutern die Experten u.a., welche verschiedenen Möglichkeiten der Kniegelenks-Endoprothetik es gibt und wie Patienten mit künstlichen Kniegelenken ihre Lebensqualität zurückerlangen. Neben künstlichen Kniegelenken beschäftigt sich ein zweiter Schwerpunkt der Veranstaltung außerdem mit der Endoprothetik der Hüfte.
Bei der Knieendoprothetik vertrauen die Experten am UKJ neben ihrer großen Erfahrungen einem unterstützenden Navigationssystem. Gerade bei den künstlichen Kniegelenken ist ein äußerst präzises Einbringen der Endoprothese wichtig, um eine lange "Standzeit", eine lange Zeit mit funktionierender Knieendoprothese zu gewährleisten.
Deshalb wird am UKJ jedes künstliche Kniegelenk während der Operation navigiert, das heißt mit Hilfe eines Computersystems kontrolliert. Während der gesamten Operation hat der Operateur die Möglichkeit, jeden Schritt der OP mit dem Computer zu kontrollieren und die Achsen äußerst genau einzustellen. Die Streckung und Beugung wird bestimmt und mit der Software dokumentiert, um eine gute Beweglichkeit des Gelenks schon während der Operation sicher zu stellen.
Die Vorteile des am UKJ verwendeten Navigationssystems sind mehrfach veröffentlicht, so können Implantationen mit den geschilderten Abweichungen fast vollständig vermieden werden.
Qualitätssiegel für Expertise, Spezialisierung und Erfahrung in der Kniegelenksprothetik
Die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Jena ist erneut als Endoprothetik-Zentrum zertifiziert worden. Damit haben mehrere medizinische Fachgesellschaften, unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie und die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie, das vielfältige Spektrum und das hohe Behandlungsniveau der Klinik anerkannt. Im Endoprothetik-Zentrum wurden 2017 mehr als 250 Patienten mit künstlichen Gelenken versorgt. „Darunter waren viele Patienten, die aufgrund von Begleiterkrankungen oder Komplikationen bei Voreingriffen nicht mehr in anderen Kliniken versorgt werden konnten“, erklärt Dr. Arne Wilharm, Oberarzt und einer der vier Hauptoperateure des Zentrums. „Wenn der Patient Beschwerden hat, die seine Lebensqualität deutlich beeinträchtigen, die konservative, also nicht operative Therapie ausgeschöpft ist und der Patient die Operation wünscht, ist es Zeit, über ein künstliches Gelenk nachzudenken. Es ist also eine sehr individuelle Entscheidung, die der Patient mit dem jeweiligen Arzt gemeinsam treffen muss“, betont der Experte.
Termin auf einen Blick:
Informationsveranstaltung Endoprothetik an Knie und Hüfte
Mittwoch, 17. Oktober 2018, ab 16 Uhr
Seminarraum 9a/b, Gebäude E, Am Klinikum 1, 07747 Jena
Kontakt
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ
Am Klinikum 1, 07747 Jena
Endoprothetiksprechstunde
Mittwoch, Donnerstag und Freitag
von 9.00 bis 14.00 Uhr