Jena (UKJ/kbo). Mit dem Frühjahr kommen Sonne, gute Laune – und Frühlingsgefühle. Aber was genau passiert da in unserem Körper? Welche Hormone sind dafür verantwortlich, dass wir andere Menschen attraktiv finden? Gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Gustav Jirikowski, Professor am Institut für Anatomie II des Universitätsklinikums Jena (UKJ), geht in der Abendvorlesung am Mittwoch, 24. April, den berühmten Frühlingsgefühlen auf den Grund. Die kostenlose Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Hörsaal 1 im UKJ in Lobeda. Fachpublikum und Medizininteressierte sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
„Frühlingsgefühle entstehen – wie alle Gefühle – im Gehirn“, erklärt Professor Jirikowski. „Und zwar als Folge von Wirkungen unserer Hormone“. So aktivieren beispielsweise Vitamin D oder Geschlechtshormone wie Testosteron im Gehirn bestimmte Schaltkreise, die wiederum die bekannten Empfindungen im Frühjahr auslösen: gute Laune, Euphorie, Flirtbereitschaft. Aber auch Geruchsstoffe gehören zu eben jenen Hormonen, die aufs Gehirn wirken und die unter anderem dafür sorgen, dass wir einander attraktiv finden.
Nicht nur Frühlingsgefühle passieren im Kopf, auch Liebe ist im Prinzip reine Kopfsache. „Ohne Sinnesorgane, ohne Empfinden, ist Liebe nicht möglich“, sagt Jirikowski. Natürlich könne man so etwas Komplexes wie eine lebenslange Partnerschaft nicht auf ein paar Hormone reduzieren. „Aber die sind das, was unser System sozusagen zum Laufen bringt und am Laufen hält“, weiß der Anatomieprofessor.
Wer auf Partnersuche ist, für den hat Professor Jirikowski einen Tipp: „Schnuppern Sie an Ihrem Partner!“ Der Geruchssinn sei der nachhaltigste der Sinne. Während der Seh- und der Gehörsinn uns täuschen könnten, gebe der Geruchsinn wirkliche Informationen über Zuneigung und dauerhafte Partnerschaft. Mehr über Hormone, Anziehungskraft und Liebe erzählt Jirikowski bei der Abendvorlesung.