Jena. Monat für Monat durchleben in Deutschland zahlreiche Frauen starke Regelschmerzen. Dadurch können je nach Ausprägung die Leistungs- und Arbeitsfähigkeit, die Lebensqualität und das Sexualleben erheblich beeinträchtigt sein. Ursache für die Beschwerden kann eine chronische Krankheit sein - Endometriose. Schätzungsweise 1,2 bis 1,5 Millionen Frauen bzw. 10 bis 15 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 50 Jahren in Deutschland leiden unter Endometriose. Darunter wird die gutartige Wucherung von „versprengtem“ Gebärmuttergewebe außerhalb der Gebärmutter meist im kleinen Becken verstanden. Experten schätzen, dass jedes Jahr circa 40.000 Frauen neu an Endometriose erkranken.
Obwohl damit Endometriose zu einer der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen zählt, dauert es vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnose nach wie vor durchschnittlich sechs Jahre. Aufklärung tut not! Die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin mit Endometriosezentrum des Universitätsklinikums Jena lädt gemeinsam mit der Europäischen Endometriose Liga e.V. zu einer Informationsveranstaltung über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten ein. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 4. September 2019 um 18.30 Uhr statt.
Die Ursache der Endometriose ist trotz intensiver Forschung immer noch unklar. Frauen, die vor oder während ihrer „Tage“ unter starken Schmerzen, häufig in Verbindung mit einer starken Regelblutung leiden, denken, dass diese Symptome normal sind. Nach wie vor werden die Beschwerden in der Familie und im Freundeskreis zumeist tabuisiert und verniedlicht. Für betroffene Frauen bedeutet dies oftmals einen jahrelangen Leidensweg. „Deshalb sollten Frauen starke Schmerzen während der Regel, beim Stuhlgang oder Wasserlassen oder einen unerfüllten Kinderwunsch in jedem Fall gynäkologisch abklären lassen“, so Prof. Dr. Ingo B. Runnebaum, Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin des Universitätsklinikums Jena.
Endometriose – schmerzhaft aber behandelbar
Endometriose gilt als östrogenabhängige Erkrankung. Wie in der Gebärmutter baut sich auch außerhalb der Gebärmutter „versprengtes“ Gebärmuttergewebe im Zyklus auf und wieder ab. Dies kann zu Blutungen und chronischen Reizuständen führen, die mit starken Schmerzen verbunden sein können. „Oftmals führt erst der unerfüllte Kinderwunsch zur Diagnose einer Endometriose. Blutgefüllte Eierstockzysten und Verwachsungen durch eine Endometriose können beispielsweise eine Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit sein“, so Dr. Kristin Nicolaus, Oberärztin an der Frauenklinik und Koordinatorin des Endometriosezentrums. Nach Expertenschätzungen besteht bei mehr als 25 Prozent der Kinderwunschpaare der unerfüllte Kinderwunsch aufgrund einer Endometriose. Je eher die Diagnose gestellt wird, umso schneller kann eine geeignete Therapie beginnen.
Endometriose ist behandelbar. Nach einer gründlichen gynäkologischen Untersuchung wird gemeinsam mit der Patientin die Wahl der Therapie getroffen. Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes und der Lebensumstände der Patientin erfolgt der Einsatz von Medikamenten, teilweise auch kombiniert mit einer Operation.
Bei der Informationsveranstaltung am 4. September stehen Fragen rund um Symptomatik, Diagnose und Therapie im Mittelpunkt. Zu den Referenten zählen neben Professor Dr. Ingo B. Runnebaum und Dr. Kristin Nicolaus auch Dr. Herbert Diebolder, Leitender Oberarzt an der Frauenklinik, Dr. Dominik Bräuer, Assistenzarzt an der Frauenklinik, Jana Pröger, Dipl. Sozialarbeiterin des Universitätsklinikums Jena und Anett Knakowski, Leiterin der Selbsthilfegruppe Jena. Betroffene Frauen berichten zudem über Ihre Erfahrungen.
Informationsveranstaltung
Wann: Mittwoch, 4. September 2019, 18.30 Uhr
Wo: Universitätsklinikum Jena, Hörsaal II, Haus A, Am Klinikum 1, 07747 Jena
Referenten:
- Dr. med. Ingo B. Runnebaum, Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin des Universitätsklinikums Jena
- med. Herbert Diebolder, Leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin des Universitätsklinikums Jena
- med. Kristin Nicolaus, Oberärztin, Koordinatorin des Endometriosezentrums an der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin des Universitätsklinikums Jena
- med. Dominik Bräuer, Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin des Universitätsklinikums Jena
- Jana Pröger, Dipl. Sozialarbeiterin des Universitätsklinikums Jena
- Annett Knakowski, Leiterin der Selbsthilfegruppe Jena
Eintritt frei – keine Anmeldung erforderlich.
Weitere Informationen bei:
Europäische Endometriose Liga e. V.
Habichtweg 7
21244 Buchholz
Telefon: 04181/28 10 75
info@endometriose-liga.eu
www.endometriose-liga.eu
Kontakt:
Dr. Ursula Leinemann
Telefon: 04102/23 71 08
Mobil: 0171/822 0186
leinemann@endometriose-liga.eu