Jena (ukj/boe). Als weltweit erste Uniklinik setzt das Universitätsklinikum Jena (UKJ) Künstliche Intelligenz (KI) in der radiologischen Routine ein, um Bilder der Computertomographie (CT) zu rekonstruieren. Spezialisten der Firma General Electric Healthcare haben die KI in der vergangenen Woche an den Geräten des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) installiert. Damit ist es nun möglich, CT-Aufnahmen mit höherer Bildschärfe zu erzeugen als mit den bisher zur Verfügung stehenden Methoden zur Bildrekonstruktion. Grundlage der eingesetzten Künstlichen Intelligenz ist ein neuronales Netzwerk, das aus Erfahrungen lernt. „Die KI erkennt Muster sowie Gesetzmäßigkeiten in den Bildern und entwickelt sich anhand dieser weiter“, so Felix Güttler, technisch-kaufmännischer Leiter des IDIR. „In dem Deep Learning genannten Prozess lernen die künstlichen Neuronen des Netzwerks entsprechend ihrem biologischen Vorbild durch intensives Training. Deshalb verbessert sich die Bildqualität mit jeder weiteren Aufnahme.“
„Die selbstlernende Software optimiert das sogenannte Bildrauschen, d.h. die grobkörnige Darstellung von Organen und Strukturen in den CT-Aufnahmen“, nennt Prof. Dr. Ulf Teichgräber, Direktor des IDIR, einen entscheidenden Vorteil. Es profitieren nicht nur Patienten mit Kopf- oder Ganzkörper-Untersuchungen, sondern vor allem Betroffene von Herzerkrankungen oder Schlaganfällen, die eine exakte Diagnose in kurzer Zeit benötigen.