Jena (ukj/ac). Patientensicherheit und Mitarbeitersicherheit sind nicht voneinander zu trennen –gerade in Zeiten der Corona-Krise. Deshalb rückt der diesjährige Tag der Patientensicherheit am 17. September das Thema Mitarbeitersicherheit in den Mittelpunkt. „Obwohl COVID-19 das UKJ wie auch andere Krankenhäuser vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt hat, hatten wir die Lage rückblickend sehr gut im Griff“, erklärt Prof. Jens Maschmann, Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Unter anderem das konsequente Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, verbindliche Händedesinfektion beim Betreten des Klinikums und engmaschige Screenings für Mitarbeiter und Patienten als wesentliche Maßnahmen des stringenten Hygienekonzeptes am Jenaer Uniklinikum haben sich bewährt.
Beispielhaftes Hygienekonzept
Ein interdisziplinäres Team, unter anderem aus Experten der Klinik für Innere Medizin IV, des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene und der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, hat ein umfangreiches Hygienekonzept für das UKJ erstellt und dieses regelmäßig an aktuelle Entwicklungen angepasst. „Insgesamt haben wir uns räumlich so aufgestellt, dass COVID- und Nicht-COVID-Patienten schon bei Aufnahme ins Klinikum identifiziert und folglich klar getrennt behandelt werden konnten, ob in der Zentralen Notaufnahme, auf Intensivstation oder Normalstation“, so Prof. Maschmann. „Und das mit Erfolg: Innerhalb unseres Klinikums gab es keine Ansteckungen, weder von Patient auf Mitarbeiter, noch von Mitarbeiter auf Patient.“
Mitarbeiter im Fokus
Ein besonderes Augenmerk hat das UKJ auf den Schutz der Mitarbeiter gelegt, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Vor allem der Arbeitsmedizinische Dienst (AMD) war hier gefragt: Die Mitarbeiter des AMD haben unter anderem an vier Telefonhotlines Fragen der UKJ-Mitarbeiter beantwortet, täglich etwa 100 COVID-19-Tests bei Kollegen durchgeführt, die aus Risikogebieten zurückgekehrt sind, und zusätzlich alle Mitarbeiter, die mit infizierten Patienten in Kontakt kommen, regelmäßig auf die Erkrankung getestet. „Bei diesem regelmäßigen Screening ist keine einzige positive Testung aufgetreten“, so Dr. Andrea Steiner, Leiterin des Arbeitsmedizinischen Dienstes am UKJ. Dies zeige, dass das Hygienekonzept am Klinikum und auch die umfassenden Sicherheitsmaßnahmen – wie beispielsweise die Besuchsbeschränkungen – wirkungsvoll waren und auch weiterhin sind. „Wir tun alles, um unsere Mitarbeiter und damit auch unsere Patienten gut zu schützen.“
Gold-Zertifikat der „Aktion Saubere Hände“
Außerdem wichtig bei der Versorgung von Patienten – gerade in der Corona-Krise: das Thema Händehygiene. Dass die Mitarbeiter am UKJ bestens geschult sind, beweist das Gold-Zertifikat der „Aktion Saubere Hände“, mit dem das Jenaer Uniklinikum auch in diesem Jahr erneut ausgezeichnet wurde. Mit diesem Zertifikat würdigt das Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité Berlin Einrichtungen, die eine besonders hohe Qualität im Bereich der Handhygiene aufweisen. „Das Zertifikat ist eine Anerkennung für das tägliche Engagement unseres gesamten Hygieneteams“, weiß Prof. Frank Kipp, Leiter der Krankenhaushygiene am UKJ. „Dank intensiver Schulungen der Mitarbeiter und Beobachtungen durch unsere Hygieneschwestern ist die Bedeutung der Hygiene noch weiter ins Bewusstsein unserer Mitarbeiter gerückt. Denn durch korrekte Händehygiene schützen sie nicht nur die Patienten, sondern auch sich selbst.“
Ob vor oder nach dem Patientenkontakt, beim Kontakt mit kontaminiertem Material oder bei septischen Tätigkeiten: bei all diesen Tätigkeiten ist eine Händedesinfektion nötig. Gerade in Zeiten von Corona stieg der Verbrauch an Desinfektionsmitteln deutschlandweit drastisch an – globale Lieferschwierigkeiten waren die Folge. Am UKJ hat die Apotheke Abhilfe geschafft und kurzerhand Desinfektionsmittel selber hergestellt: allein im Monat März etwa 1.800 Liter. „Damit waren wir zu jederzeit ausreichend mit Desinfektionsmitteln versorgt“, bestätigt Prof. Maschmann.
Was die kommenden Wochen und Monate bringen werden, kann niemand mit Sicherheit sagen. „Aber wir sind sicher, wenn wir weiterhin wachsam und umsichtig sind, dann werden wir einem möglichen zweiten Ansteigen der COVID-Patientenzahlen gewachsen sein“, so Prof. Maschmann.
Hintergrund zum Tag der Patientensicherheit
Ob die Umsetzung von Hygienemaßnahmen, Angebote zur sicheren Medikamenteneinnahme oder die Bedeutung guter Kommunikation: Seit 2015 ruft das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. jährlich zum Tag der Patientensicherheit am 17. September dazu auf, die sichere medizinische Versorgung anhand eines unterschiedlichen Schwerpunktthemas in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken.
Mehr Informationen unter www.tag-der-patientensicherheit.de