Jena (UKJ/ane). Mit Beginn des neuen Jahres hat das Universitätsklinikum Jena das Konzept seiner Patientenbibliothek geändert. Es sieht vor, die zentrale Anlaufstelle in der Magistrale zu dezentralisieren, d.h. künftig wird auf jeder einzelnen Station eine eigene Buchausleihe installiert.
„Uns ist bewusst, dass die Größe unseres Klinikums und damit verbundene weite Wege von teilweise fast einem Kilometer einen Großteil unserer Patienten daran hindern, die vielen Meter in die Patientenbibliothek zu gehen. Ziel aller Beteiligten ist es jedoch, das Medienangebot so vielen Patienten wie möglich zugänglich zu machen, das Buch sozusagen zum Patient zu bringen. Daher haben wir seit Mai letzten Jahres in vielen Gesprächen nach Wegen gesucht, wie wir den Leseservice für unsere Patienten erhöhen können“, so Jana Müller-Hipper, Abteilungsleiterin Service und Logistik am UKJ.
In der ersten Phase erhalten rund 20 Stationen einen eigenen Bücherbestand, der durch die Bibliotheksmitarbeiterinnen regelmäßig um neue Bücher erweitert bzw. aktualisiert wird. Ergänzt wird dieses Angebot künftig durch vielfältige Leseevents wie Buchvorstellungen, individuelle Buchbesprechungen und Vorlesenachmittage. Ein weiterer Vorteil ist die zeitlich uneingeschränkte Verfügbarkeit der Bücher. Während die bisherige zentrale Patientenbibliothek täglich nur an festgeschriebenen sechs Stunden geöffnet war, stehen die dezentralen Buchbestände den Patienten quasi rund um die Uhr zur Verfügung. Abgerundet wird das Angebot der dezentralen Patientenbibliothek mit einem Bücherwagen, der über einzelne Stationen fährt, da eine Vielzahl der Patienten betagt, schwer erkrankt und nicht mobil ist. „Wir freuen uns, mit einem Bücherangebot direkt auf unserer Station einen wirklichen Gewinn und Service für unsere Patienten zu erreichen als es bislang der Fall war“, betont Kerstin Pechmann, Pflegeleitung am UKJ.
Im vergangenen Jahr wurden in der zentralen Patientenbibliothek monatlich durch Patienten etwa 50 Medien ausgeliehen. Bei über 52.000 stationären Patienten im Jahr bedeuten diese Zahlen eine Nutzung von nur 1,15 Prozent.