Jena (UKJ/kbo). Geschafft: Drei Jahre nach dem Start der so genannten PETN-Studie der Klinik für Geburtsmedizin am Uniklinikum Jena (UKJ) hat das Team um Studienleiterin PD Dr. Tanja Groten die gewünschte Teilnehmerzahl erreicht. 317 Frauen und ihre Babys sind für die Studie gefunden worden. Die Rekrutierung ist somit abgeschlossen. „Wir sind sehr zufrieden“, freut sich Groten über die rege Teilnahme. „Besonders schön ist, dass es sich so gut wie keine Teilnehmerin mittendrin anders überlegt und die Studie verlassen hat.“ Ziel der Studie ist es, Schwangeren bei einer Mangeldurchblutung des Mutterkuchens zu helfen und das Risiko für eine bedrohliche Unterversorgung des Kindes im Schwangerschaftsverlauf zu verringern. Die Studie begann für die Teilnehmerinnen in der 20. Schwangerschaftswoche und endet zum vollendeten ersten Lebensjahr des Kindes mit der U6-Vorsorgeuntersuchung. Von den 317 Teilnehmerinnen haben schon 282 entbunden, 90 Kinder haben zudem schon die U6 hinter sich. Das „letzte“ Baby der Studie soll geplant im August auf die Welt kommen – und damit fast genau drei Jahre nach dem Einschluss der ersten Patientin in die Studie. Dann kann der letzte Teil der Studie starten: die Auswertung der gewonnenen Daten.
Über die Studie
In die Studie aufgenommen wurden Schwangere, bei denen die feindiagnostische Ultraschalluntersuchung etwa in der 20. Schwangerschaftswoche Auffälligkeiten in der Durchblutung von Gebärmutter und Plazenta zeigte. Solche Durchblutungsstörungen erhöhen das Risiko für ein verzögertes Wachstum des Babys und betreffen etwa fünf Prozent aller Schwangerschaften. In der groß angelegten klinischen Studie, an der neben dem UKJ bundesweit 13 weitere Zentren teilnehmen, untersuchen die Geburtsmediziner daher den Effekt des Wirkstoffs Pentaerythrityltetranitrat, kurz PETN, auf die Versorgungssituation des Ungeborenen im Mutterleib. Vorstudien hatten eine positive Wirkung gezeigt, die die Geburtsmediziner nun gerne in dieser großen, randomisierten und placebo-kontrollierten Studie bestätigen möchten. „Wenn wir – und damit sind alle Frauenärzte gemeint – das schaffen, haben wir erstmals ein Medikament, das drohender Mangelversorgung im Mutterleib entgegenwirkt“, sagt Groten.