Jena (UKJ/as). Etwa acht Millionen Menschen in Deutschland sind von Diabetes mellitus betroffen – Tendenz weiter steigend. Aufgrund dieser Häufigkeit wird jeder Hausarzt, jede Allgemeinmedizinerin und Internistin in der Praxis zwangsläufig mit der Erkrankung konfrontiert. An sie – aber auch an Diabetesberaterinnen und -assistenten und an Interessierte anderer Fachrichtungen – richtet sich das heute im Elsevier-Verlag erschienene Buch „Essentials Diabetes“.
„Das Buch bietet einen schnellen Einstieg, ohne allzu tief ins Detail zu gehen, und es gibt einen Überblick über die ganz Bandbreite des Themas“, fasst Prof. Dr. Gunter Wolf, MHBA, zusammen. Der Direktor der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum Jena (UKJ) hatte die Idee zu diesem Buch. Herausgegeben hat er das Werk zusammen mit Dr. Günther Egidi aus Bremen, Dr. Andreas Klinge aus Hamburg und Prof. Dr. Ulrich Müller aus der Praxis für Diabetologie und Endokrinologie Jena im MVZ Dr. Kielstein, Ambulante Medizinische Versorgung Erfurt. Ein Großteil der Autoren ist am UKJ tätig, PD Dr. Dr. Nicolle Müller aus dem Fachbereich Endokrinologie (Diabetes) und Stoffwechselerkrankungen an der KIM III hat das Projekt koordiniert.
Essen und Trinken, Bewegung, die Kontrolle und Einnahme von Medikamenten – bei keiner anderen Erkrankung beeinflusst das Verhalten der Betroffenen so sehr den Erfolg der Behandlung wie bei Diabetes mellitus. Wie Patienten dies alles in ihrem Alltag aufeinander abstimmen, lernen sie durch spezielle Schulungen. „Wir haben deshalb großen Wert daraufgelegt, dass Diabetologen, Hausärzte und Diabetesberater das Buch gemeinsam gestalten“, so Prof. Müller. So enthält das Werk auch viele praktische Tipps für den Alltag. Wichtige Anregungen seien dafür die Gespräche mit Hausärzten und Diabetologen zu den jährlichen Kursen für evidenzbasierte Diabetologie in Jena gewesen sowie die Fragen der Beteiligten an den Weiterbildungskursen zur Diabetesassistentin oder Diabetesberaterin.
Im vergangenen Jahr konnte zudem die überarbeitete Fassung der nationalen Versorgungsleitlinie für Typ-2-Diabetes veröffentlich werden. Drei der Herausgeber des neuen Buchs haben als Autoren an dieser aktualisierten Leitlinie mitgewirkt und die wichtigsten Neuerungen in das Buch aufgenommen. Die Ziele der Diabetestherapie wurden beispielsweise noch individueller abgestuft und für ältere Patienten weiter gelockert. Immer stärker an Bedeutung gewinnt auch der Ansatz, dass Arzt und Patient sich gemeinsam über die individuell angemessene medizinische Behandlung abstimmen.