Jena (vdG/UKJ). "Bei ihm macht Physik richtig Spaß", lautet eine der Begründungen für die Nominierung von apl. Prof. Dr. Frank Schmidl für den Lehrpreis 2021. Der Tieftemperaturphysiker betreut seit 13 Jahren die Physikausbildung im naturwissenschaftlichen Grundstudium in der Medizin. Und auch, wenn das Fach als schwer gilt bei den „Medis“, wie Frank Schmidl die Medizinstudierenden liebevoll nennt, die Vorlesungen, Praktikumsversuche und Tutorien in der Physik sind beliebte Lehrveranstaltungen. Die Onlineabstimmung unter den insgesamt fünf Nominierungen lieferte ein klares Ergebnis: Über 40% der knapp 700 abgegebenen Stimmen entfielen auf Frank Schmidl und bekräftigten damit die Einschätzung früherer Medizinstudienjahre, die ihn bereits 2016 zum Vorkliniker des Jahres gekürt hatten.
Die Studierenden würdigen die „extrem spannenden und gut gemachten Vorlesungen“. Im vergangenen Jahr waren diese eine besondere Herausforderung. „Wir starteten im Herbst in Teilpräsenz und haben die Vorlesung aufgenommen und gestreamt, später stand ich im leeren Hörsaal und habe auch die Experimente selbst präsentiert“, so Frank Schmidl. Das Physikpraktikum wurde nach Möglichkeit im Praktikumssaal durchgeführt, mit ausgedünntem Versuchsplan und FFP2-Masken. Für die Medizinerstsemester eine der wenigen Möglichkeiten, Kommilitonen zu sehen und Universität zu erleben, „die haben sich richtig auf das Praktikum gefreut.“
Mit Kreativität und Empathie lehrt Frank Schmidl die physikalischen Grundlagen und weiß, dass die Medis manchmal Prioritäten setzen müssen: „Ich sehe genau, wann die Anatomie ein Testat schreibt, am Tag vorher ist meine Vorlesung leer“, lacht er. Genau das schätzen die Medizinstudierenden am Lehrpreisträger: "Humor, Freude, Struktur, Einsatz, Flexibilität, er ist nah am Studierenden!"
Seit 2010 vergibt die Fachschaft Medizin einen Preis an Lehrende für ihr besonderes Engagement. Der Lehrpreis ist nach dem ersten Dekan der Medizinischen Fakultät an der Universität Jena, Janus Cornarius, benannt, er übersetzte die Studienliteratur seiner Zeit vom Griechischen ins Lateinische, und ermöglichte so den Medizinstudenten im 16. Jahrhundert den Zugriff auf eine Vielzahl von Büchern. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert, die der Förderverein des Universitätsklinikums zur Verfügung stellt.
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apl. Prof. Dr. Frank Schmidl
Institut für Festkörperphysik
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