Jena (vdG/UKJ). Vor einem Jahr beschloss der Thüringer Landtag, die Anzahl der Medizinstudienplätze im Freistaat ab 2021 um zehn Prozent auf 286 zu erhöhen. Dafür stellt das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität vier Millionen Euro pro Jahr zusätzlich zur Verfügung. Für die Betreuung zweier zusätzlicher Seminargruppen musste das Lehrpersonal aufgestockt werden, zudem werden auch das Studiendekanat und das Medienzentrum des Universitätsklinikums (UKJ) verstärkt.
„Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, setzen wir verstärkt auf die Digitalisierung in der Lehre“, betont Prof. Dr. Thomas Kamradt, Dekan der Medizinischen Fakultät. „Dabei profitieren wir von den Erfahrungen, die wir in den vergangenen drei Corona-Semestern in der Online-Lehre gemacht haben.“ Neben den zusätzlichen 16 Vollzeitstellen hat das Universitätsklinikum in die Lehrinfrastruktur investiert. Für den notwendigen Digitalisierungssprung wird die Netzabdeckung in den Lehrräumen verbessert, Tablets für digitale Prüfungen und Software-Lizenzen werden beschafft sowie Seminarräume und Hörsäle mit Streaming-Technik ausgestattet.
Microlearning und Präsenzveranstaltungen in kleinen Gruppen
Die Medizinische Fakultät setzt dabei vermehrt auf Lehrveranstaltungen in Hybridform. Der Vorlesungsstoff wird online gestellt. Die begleitenden Seminare, Übungen und Tutorien sollen im Rahmen der geltenden Hygienekonzepte in Präsenz stattfinden, so dass die Interaktion mit Lehrenden und Kommilitonen nicht zu kurz kommen. „Mit großem Engagement arbeiten die Lehrenden an der Umsetzung des Hybrid-Lehrkonzeptes, das die Vorteile von E-Learning und Präsenzlehre verbindet“, so Prof. Dr. Ulf Teichgräber. „Wir haben bereits im letzten Jahr die Unterstützungsangebote zum E-Learning deutlich ausgeweitet“, erklärt der Studiendekan der Medizinischen Fakultät. „In einem Train-the-Trainer-Projekt sollen die Lehrenden ihr Wissen untereinander weitergeben und als Multiplikatoren wirken. Ein Beispiel ist Microlearning, das sind didaktisch gut aufbereitete kleine Online-Lerneinheiten.“
Um den Anforderungen der größeren Studierendenzahlen und der neuen Approbationsordnung gerecht werden zu können, strebt das UKJ ein ‚Haus der Lehre‘ als Neubau am Klinikum in Lobeda an. Prof. Kamradt: „Damit werden wir unsere Attraktivität als Studienstandort für die zukünftigen Thüringer Ärzte und Ärztinnen enorm steigern.“
In der kommenden Woche werden die neuen Erstsemester ihre Kommilitonen, die Lehrenden, Universität, Klinikum und Stadt kennenlernen, gleich als Hybrid-Format: Die große Begrüßungsveranstaltung findet online statt, die Stadtrallye seminargruppenweise analog, am Campus gibt es ein Impfangebot. Die Medizinprofessoren freuen sich auf die Studierenden, „wir wünschen allen einen guten Start ins neue Semester!“
Kontakt:
Prof. Dr. Ulf Teichgräber
Studiendekan der Medizinischen Fakultät Jena, Universitätsklinikum Jena
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