Jena (UKJ/ane). Vorhofflimmern zählt mit etwa 1,5 Millionen Betroffenen zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen in Deutschland. Ursache sind Störungen in der elektrischen Erregungsleitung im Herzgewebe. Vorhofflimmern macht sich als Herzstolpern bemerkbar und kann zu Herzschwäche, Bewusstlosigkeit bis hin zum Schlaganfall führen. Neue Studien zeigen auch, dass es zu einer erhöhten Sterblichkeit kommen kann.
Die medizinische Behandlung besteht neben einer medikamentösen Therapie in der Katheterablation. Bei diesem Eingriff werden über einen Katheter die für das Vorhofflimmern verantwortlichen Strukturen mit verschiedenen Energieformen (wie Wärme oder Kälte) verödet.
Der komplexe Eingriff wird am Universitätsklinikum Jena seit vielen Jahren durchgeführt. Dass dies in sehr hoher Qualität geschieht, hat jetzt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie dem UKJ offiziell bestätigt. Sie hat die Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Jena nach einem intensiven Zertifizierungsverfahren als Vorhofflimmer-Zentrum erfolgreich zertifiziert.
Die Gutachter bescheinigten den UKJ-Spezialisten beeindruckende Leistungen hinsichtlich der in den Vorgaben der Fachgesellschaft festgelegten Anforderungen: Hierbei werden die Behandlungsqualität, die Komplikationsraten, die Ausstattung mit qualifiziertem Personal und die gerätetechnische Ausstattung überprüft.
Auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen, die 24h-Verfügbarkeit der Radiologie sowie die Vorbereitung und Nachsorge der Patienten in einer Spezialambulanz für Herzrhythmusstörungen sind am UKJ sehr gut auf den Patienten abgestimmt, so die Gutachter.
Prof. Christian Schulze, Direktor der Klinik für Innere Medizin I/Kardiologie: “Wir sehen das Zertifikat als eine hohe Würdigung unserer Arbeit, eines der ersten zertifizierten Zentren in den neuen Bundesländern zu sein.“
Prof. Ralf Surber, Leiter des Fachbereichs Rhythmologie der Klinik für Innere Medizin I/ Kardiologie ergänzt: „Die Katheterablation ist das Kernstück heutiger moderner Rhythmustherapie, die sehr effektiv, sicher und schonend für betroffene Patienten ist.“
Mit jährlich allein etwa 400 Vorhofflimmerablationen zählen die Herzspezialisten aus Jena zu den erfahrensten Experten für diese Kathetereingriffe in Thüringen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. P.C. Schulze, Direktor der Klinik für Innere Medizin I Kardiologie
Prof. Dr. R. Surber, Leiter des Vorhofflimmer-Zentrums
Oberärztin Dr. A. Große, Kardiologin des Vorhofflimmer-Zentrums