Jena (vdG/UKJ). Sie absolvieren ihre fachärztliche Weiterbildung in der Neurologie, der Frauenheilkunde, der Psychiatrie oder der Strahlenmedizin. Und sie erforschen experimentell oder in klinischen Studien, wie die Krankheiten ihrer Patienten entstehen und verlaufen und wie man sie besser behandeln kann: Wie lernt das Gehirn nach einem Schlaganfall, warum ruft eine Schwangerschaftsvergiftung Alterserscheinungen an den Gefäßen hervor, wie kann die Bestrahlung von Brusttumoren individueller und verträglicher bestrahlt werden. Das Besondere: Alle Forschungsthemen drehen sich um Alterungsprozesse oder alterstypische Erkrankungen, und neben der arbeitszeitlichen Freistellung für die Forschung sind die jungen Ärztinnen und Ärzte am Universitätsklinikum Jena (UKJ) in ein strukturiertes Förder- und Qualifizierungsprogramm eingebunden. Konzept und Erfolge des seit Sommer 2019 bestehenden Clinician Scientist-Programms OrganAge haben das Begutachtungsteam der Deutschen Forschungsgemeinschaft überzeugt, so dass das Programm vom Juli an für weitere zwei Jahre gefördert wird.
"Forschende Ärztinnen und Ärzte können klinische Fragestellungen direkt ins Labor tragen und anschließend ihre Erkenntnisse aus der Forschung als neue Therapieansätze zurück in die Patientenversorgung bringen. Somit bilden diese Clinician Scientists eine fundamentale Säule für die Zukunft der Universitätsmedizin“, betont OrganAge-Sprecher Prof. Dr. Otto Witte, Medizinischer Vorstand des UKJ. In den drei Ausschreibungsrunden der ersten Förderphase wählte das Programm insgesamt 14 Ärztinnen und 12 Ärzte für die Förderung aus. Sie profitieren von den Angeboten für einen systematischen Karriereweg in die forschende Medizin. Dazu zählen ein individueller Karriereplan, Mentoring durch erfahrene Wissenschaftler und ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm, beispielsweise zum Verfassen von Forschungsanträgen oder Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe.