Jena (vdG/UKJ). „Man sollte schon sehr selbständig arbeiten und gut organisiert sein; Zeit für Hobbys oder Touristik bleibt kaum“, beschreibt Patrick Penndorf rückblickend sein Studienjahr im kanadischen Montreal. Der 24-Jährige ist der erste Jenaer Masterstudent, der für das Austauschprogramm mit dem Masterkurs Molecular and Cellular Medicine der Universität Montreal ausgewählt wurde. Coronabedingt verspätet startete er im Dezember 2020 nach Kanada und kehrte nach drei Trimestern am „Institut de recherches cliniques de Montréal“ nach Jena zurück. Im Januar stellte er die beiden am Forschungsinstitut in Montreal erstellten Projektarbeiten dem Jenaer Prüfungsausschuss vor.
Die Experimente, Auswertung und das Verfassen der Arbeiten füllten je ein Trimester sehr gut aus. Die betreuende Arbeitsgruppe des Instituts und das Thema konnten sich die Studierenden selbst wählen. „Im ersten Trimester konnten wir neben Vorlesungen und Kursen auch in einem Rotationsprogramm die verschiedenen Labore und Einrichtungen kennenlernen, das war extrem vielfältig und eine gute Vorbereitung für die eigene Forschung“, so Patrick Penndorf.
Im vergangenen Herbst begannen die nächsten zwei Studentinnen aus Jena ihr Auslandsjahr. „Die Kooperation mit Montreal ermöglicht - erst nach einem strengen Auswahlverfahren - den Erwerb sowohl des deutschen als auch des kanadischen Masterabschlusses. Das macht unser Masterprogramm in Molekularer Medizin noch attraktiver“, betont Studiengangsleiter Prof. Dr. Carsten Hoffmann. Etwa 600 Bewerbungen gibt es jährlich für die 30 Studienplätze, mehr als ein Viertel der Studierenden kommt aus dem Ausland.
Seit gut zehn Jahren bietet das UKJ das viersemestrige Masterprogramm mit englischsprachigen Lehrveranstaltungen an, das auf die Tätigkeit in der biomedizinischen Forschung. vorbereitet. Über 250 Master of Molecular Medicine konnten bislang vergeben werden. „Dieses Konzept eines anspruchsvollen forschungsorientierten Curriculums geht gleich in doppelter Hinsicht auf“, freut sich Prof. Hoffmann. „Das Programm ist gut studierbar, 98 % unserer Studierenden schließen es erfolgreich ab. Und über ein Drittel der Absolventen bleibt in Jena, um eine Promotion anzuschließen. Durch die anderen Absolventen erlangen wir in Deutschland und darüber hinaus eine gute Reputation und stärken damit die Ausbildung hier in Thüringen nachhaltig.“
Patrick Penndorf wird nicht in Jena bleiben, aber auch er strebt eine Promotion an. Er hat sich für verschiedene, auch internationale Graduiertenprogramme beworben. Der Doppelabschluss und seine Erfahrungen in Montreal sind dafür sicher Pluspunkte, nicht nur als Fakten auf dem Papier. „Ich habe nicht nur eine Vielzahl von Methoden und Techniken kennenlernen können, sondern auch Einblicke in viele verschiedene Lab-Teams erhalten. Beides wird mir mit Sicherheit helfen, eine eigene wissenschaftliche Arbeitsweise entwickeln.“
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