Jena (ukj/ac). Aktivitäten zum Umwelt- und Klimaschutz erstrecken sich am Universitätsklinikum Jena (UKJ) seit Jahren nicht mehr nur auf Bereiche wie Abfall, Abwasser oder Gefahrstoffe. Zunehmend rücken auch nachhaltigkeitsrelevante Themen sowie Fragen zur Einhaltung von Menschenrechten und der Schutz der Umwelt in globalen Lieferketten in den Fokus. In welchen Dimensionen der Klima- und Umweltschutz konkret gelebt wird, zeigt der aktuelle Umweltschutzbericht des UKJ auf. Der mittlerweile vierte Bericht thematisiert dabei nicht nur, mit welchen Konzepten und Maßnahmen im Zuge der Energiekrise der Stromverbrauch gesenkt und der Wärmeverbrauch reduziert werden konnten. Zahlen und Fakten zum Verbrauch von Wasser, Abfall und Verbrauchgütern sowie die Bilanzierung der Speisenversorgung geben darüber hinaus einen Einblick, wie bewusst am UKJ grundsätzliche mit Ressourcen umgegangen wird. Außerdem legt der Bericht erstmals einen Fokus auf eine ganzheitliche Bilanzierung der Treibhausgas-Emissionen des Klinikums.
Umfangreiche Energiesparmaßnahmen umgesetzt
Das UKJ ist 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche in Betrieb. Das erfordert einen hohen Energieverbrauch. „Im Rahmen unseres umfangreichen, bereits seit Jahren etablierten Instandhaltungsmanagements ersetzen wir beispielsweise Techniken bei Beleuchtung oder Lüftung regelmäßig durch effizientere Technologien wie LED oder Pumpen“, weiß Dr. Marc Hoffmann, Umweltschutzbeauftragter und Leiter der Stabsstelle Umweltschutz und Nachhaltigkeit am UKJ. „Das trägt entscheidend zur kontinuierlichen Senkung unseres Gesamtenergieverbrauchs bei – trotz zusätzlicher Technik, weiterer Arbeitsplätze und eines höheren Grads an Digitalisierung.“ Im Zuge der Energiekrise seit Ende 2022 haben zusätzliche kurzfristige Maßnahmen wie reduzierte Temperaturen in Hörsälen, Büroräumen oder Fluren, zentral regulierte Heizkurven der Heizanlagen sowie angepasste Belüftungssteuerungen und Klimaanlagen dabei geholfen, den Energieverbrauch noch weiter zu senken.
Premiere: UKJ ermittelt erstmals CO2-Fußabdruck
Um zu identifizieren, in welchen Unternehmensprozessen Treibhausgas-Emissionen genau entstehen, hat das UKJ erstmals seinen CO2-Fußabdruck, auch Corporate Carbon Footprint genannt, ermittelt. Mithilfe des Greenhouse Gas Protocols (GHG Protocol), dem verbreitetsten Standard zur Erstellung betriebseigener Treibhausgas-Bilanzen, können dabei auch die Emissionen der vor- und nachgelagerten Unternehmensprozesse dargestellt werden. „Nach dem GHG Protocol hat das UKJ im Jahr 2022 im laufenden Klinikbetrieb etwa 75.500 Tonnen Kohlenstoff-Äquivalente emittiert, hauptsächlich in den Bereichen Energieverbrauch, Medikamente und medizinische Verbrauchsmaterialien“, sagt Dr. Marc Hoffmann. „Dieses Ergebnis können wir nun als Grundlage dafür nehmen, um weitere Ziele für Emissionsreduktionen festzulegen und diese durch passende Maßnahmen zu erreichen.“
Der Umweltbericht steht zum Download auf der Website des UKJ zur Verfügung.
Umweltrelevante Aspekte des UKJ im Jahr 2022 auf einen Blick:
- 75.531 Tonnen Kohlenstoff-Äquivalente nach Greenhouse Gas Protocol emittiert
- 75.300 Megawattstunden Energieverbrauch
- 211.900 Kubikmeter Wasserverbrauch
- 1.122 Tonnen transportierte Gefahrgüter
- 2.803 Tonnen Abfallaufkommen
- 3.984 zubereitete Mahlzeiten täglich
- 758.572 zurückgelegte Kilometer im Fuhrpark
Kontakt
Dr. Marc Hoffmann
Stabsstelle Umweltschutz und Nachhaltigkeit am Universitätsklinikum Jena
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