Jena (UKJ/kbo). Schwindel – alles dreht sich, der Gang schwankt und die Orientierung fehlt. Ein unangenehmes Gefühl, das in der Regel nur vorübergehend andauert. Was aber, wenn der Schwindel chronisch wird und den Alltag einschränkt? Hilfe finden Betroffene im Schwindelzentrum am Uniklinikum Jena (UKJ). Es ist das bisher einzige in Mitteldeutschland und mit seinem tagesklinischen Angebot der Schwindeltherapiewoche einzigartig in Deutschland. Nun feiert es sein zehnjähriges Jubiläum. „Wir laden daher Interessierte und Betroffene ganz herzlich ein, uns als Team und unser Behandlungsangebot kennenzulernen und einfach mal bei uns reinzuschnuppern“, sagt Prof. Hubertus Axer, Leiter des Schwindelzentrums. Am Donnerstag, 23. März, sind die Türen des Schwindelzentrums ab 12.30 Uhr geöffnet. Interessierte finden das Schwindelzentrum im Klinikum in Lobeda auf der rechten Seite der Magistrale zwischen den beiden Cafeterien des UKJ.
Lernen, mit dem Schwindel umzugehen
Schwindel ist nach Kopfschmerzen der häufigste Grund, warum Menschen einen Arzt aufsuchen. Die Ursachen sind vielfältig: Bei rund einem Viertel hat der Schwindel neurologische Ursachen wie Migräne oder einen Schlaganfall, bei einem weiteren Viertel kommt er aus dem Innenohr. Bei gut der Hälfte der Betroffenen jedoch handelt es sich um funktionellen Schwindel: Die Ursache ist zwar behoben, aber der Schwindel bleibt. Betroffene müssen dann lernen, wie sie mit ihrem Leiden im Alltag umgehen können. Genau darauf zielt die Schwindeltherapiewoche im Schwindelzentrum ab. Gemäß dem Motto „Die Kombination ist mehr als ihre Einzelteile“ besuchen Betroffene jeden Alters – der jüngste Patient im Schwindelzentrum war 16, die älteste Patientin 95 Jahre alt – fünf Tage lang das Schwindelzentrum und erhalten dort eine intensive, auf ihren Schwindel abgestimmte Behandlung: interdisziplinär und multimodal. Ärzte, Psychologen, MTAs, Physio- und Sporttherapeuten arbeiten hier zusammen und schulen, beraten und behandeln die Patienten. Ziel ist es, den Betroffenen Wissen und Informationen zu vermitteln und mit ihnen Strategien zu entwickeln, mit ihren Beschwerden im Alltag umgehen zu können. „Das Feedback der Patienten zeigt uns, dass die Schwindeltherapiewoche hilft. Ein Jahr später zeigen die meisten Patienten weniger Symptome und haben weniger Krankheitstage“, resümiert Axer. Etwa 1.000 Patienten behandelt das Team jährlich im Schwindelzentrum.
Die Veranstaltung im Überblick
Tag der offenen Tür im Schwindelzentrum
Wann: Donnerstag, 23. März, ab 12.30 Uhr
Wo: Schwindelzentrum des Uniklinikums Jena, Am Klinikum 1, Lobeda, Magistrale mittig
Was: Infos rund um die Schwindeltherapiewoche: Wo liegen die Behandlungsschwerpunkte? Was ist Schwindeltraining? Wie kann man die Funktion des Gleichgewichtsorganes testen? Welche psychischen Faktoren spielen eine Rolle bei Schwindel?
Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.