Jena (UKJ/vdG). Seit Beginn dieses Jahres ist am Universitätsklinikum Jena (UKJ) das erste digitale PET-CT Thüringens in Betrieb. Damit verfügt die Jenaer Klinik für Nuklearmedizin über das modernste Gerät dieser Art im Freistaat und zusammen mit einem seit 15 Jahren betriebenen Vorläufermodell über die umfangreichsten Diagnostikmöglichkeiten dieser Kombinationsbildgebung. Die Bezeichnung PET-CT steht für die Verbindung der Positronen-Emissions-Tomographie mit der Computertomographie. Diese Technologie kann gleichzeitig nuklearmedizinisch Stoffwechselvorgänge darstellen und im Röntgenschnittbild die anatomischen Strukturen erfassen.
„Diese Hybridbildgebung ermöglicht insbesondere in der Onkologie Diagnosen mit großer Genauigkeit. Mit dem Gerät der neuesten Generation können wir eine noch bessere Ortsauflösung erreichen. Zudem lässt die komplett digitale Signalmessung und Bilderzeugung wesentlich schnellere Untersuchungen zu und trägt so zu einer geringeren Strahlenbelastung bei“, betont der Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin am UKJ, Prof. Dr. Martin Freesmeyer. Durch den besonders intensiven Stoffwechsel von Tumorgewebe zeigt das PET-CT-Bild genau, wie weit sich ein Tumor ausbreitet, und hilft auch bei der Suche nach dem Ausgangstumor für Metastasen. In der Krebsdiagnostik ist die Jenaer Nuklearmedizin ein wichtiger Partner des Mitteldeutschen Krebszentrums CCCG, das die Unikliniken in Jena und Leipzig gemeinsam bilden, und weiterer regionaler Tumorzentren.
Genauer, schneller, strahlungsärmer
Zum Einsatz kommt die PET-CT-Technik auch bei der Differentialdiagnostik neurologischer Erkrankungen, für Vitalitätsuntersuchungen des Herzens oder in der Entzündungsdiagnostik. Die aktuellen Entwicklungen der klinischen PET-CT-Anwendung bilden einen Schwerpunkt des Symposiums, das das neue Gerät für ärztliches, medizintechnologisches und pflegerisches Fachpublikum vorstellt. Außerdem präsentiert die Jenaer Nuklearmedizin Projekte aus der Radiopharmazie und der klinischen Forschung. Martin Freesmeyer: „Für die Bildgebung der Leber oder der Flüssigkeit, die Hirn und Rückenmark umgibt, arbeiten wir beispielsweise an der Entwicklung neuer PET-Radiopharmaka. Um diese besser evaluieren zu können, haben wir eigens ein Tierersatzmodell etabliert.“
Mit dem neuen PET-CT können die klinischen Studien ausgeweitet werden, zum Beispiel zur Planung und Kontrolle der Radioembolisation, einer Krebsbestrahlung mit radioaktiven Partikeln im Tumorgewebe. Darüber hinaus profitieren Studium, Aus- und Weiterbildung von der verbesserten Geräte-Ausstattung: Neben den angehenden Fachärztinnen und Fachärzten lernen mit der neuesten Technik auch Medizin- und Medizintechnikstudierende sowie medizintechnologische Azubis. Finanziert wurde das neue Drei-Millionen-Euro-Gerät auf Empfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft je zur Hälfte vom Freistaat Thüringen und vom UKJ. In Umbauarbeiten am Klinikum in Lobeda investierte das UKJ weitere zwei Millionen Euro.
Veranstaltungshinweis: Symposium zum neuen digitalen PET/CT
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apl. Prof. Dr. Martin Freesmeyer
Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Jena
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