Am Mageneingang wird mit einem Weiten-regulierbaren Magenband ein 15 ml großes Reservoir abgeschnürt und über eine schnelle Füllung und Sättigung die Nahrungsaufnahme erheblich reduziert. Gewichtsverlust 40-50% des Übergewichts.
Vorteil: individuelle Weitenregulierung des Magenbands, risikoarm, Anatomie nicht verändert, deshalb rückgängig zu machen.
Nachteil: hervorragende Mitarbeit des Patienten unabdingbar, Gewichtsverlust geringer als bei anderen Verfahren, Erbrechen, häufig Spätkomplikationen (Verrutschen, Undichtigkeit, Einwachsen, Infektion des Bandes)
Welche Standard OP Verfahren gibt es?
Alle Operationen werden vorzugsweise in der Schlüsselloch-Technik durchgeführt. Die Wahl der OP Methode hängt von vielen Faktoren ab und wird individuell auf die Situation des Patienten abgestimmt.
Magenband
Schlauchmagen
Der linksseitige, bauchige Teil des Magens wird entfernt und es verbleibt ein schlanker Magenschlauch mit einem Fassungsvolumen von 100 ml. Reduzierung der Nahrungsaufnahme durch schnelle Füllung und hervorragende Sättigung, da der Produktionsort des Hungerhormons Ghrelin entfernt wird. Gewichtsabnahme 60% des Übergewichts.
Vorteil: Anordnung des Verdauungstrakts unverändert, damit Spiegelung möglich, selten nur Einnahme von Vitaminpräparaten und Mineralstoffen nötig.
Nachteil: nicht rückgängig zu machen, Refluxbeschwerden in bis zu 40%.
Magenbypass
Am Mageneingang wird ein 15 ml großer Pouch vom Restmagen abgetrennt. Dieser Pouch wird nach Durchtrennung der 2. oberen Dünndarmschlinge mit dem unteren Darmende, das nach oben geführt wird, verbunden. Nach Abmessen von ca. 150 - 250 cm auf der mit dem Pouch anastomosierten Schlinge (alimentärer Schenkel) wird das Ende der vom Restmagen kommenden Darmschlinge (biliopankreatischer Schenkel) End-zu-Seit verbunden. Geringere Nahrungsaufnahme und vor allem geänderte Freisetzung von Darmhormonen führt zu einem Gewichtsverlust von 60-75% des Übergewichts. Diese OP ist weltweit der Goldstandard der OP Verfahren zur Gewichtsreduktion.
Vorteil: gute Langzeitergebnisse, auch bei Essstörungen gute Ergebnisse.
Nachteil: technisch schwieriger mit höherem Komplikationsrisiko, Unterzuckerung (sog. Spätdumping), bis zu 5% innere Brüche, lebenslange Einnahme von Vitaminpräparaten, sowie Mineralien- und Spurenelementen notwendig.
Biliopankreatische Diversion
Hierbei wird ein Schlauchmagen mit einem Fassungsvolumen von 75 - 150 ml mit einem Bypass des Dünndarms kombiniert, so dass die Verdauung nur noch in dem letzten 75 – 100 cm langen Abschnitt des Dünndarms (common channel) erfolgt. Der alimentäre Schenkel misst dabei 200 – 300 cm. Daraus resultiert vor allem eine gestörte Verdauung und damit verringerte Aufnahme von Nahrung aus dem Darm (Malabsorption). Der Gewichtsverlust beträgt somit 70 – 85% des Übergewichts.
Vorteil: beste Langzeitergebnisse und Diabetesremission
Nachteil: lebenslange Einnahme von zusätzlichen Eiweiß- und Vitaminpräparaten sowie Mineralien und Spurenelementen notwendig. Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Blähungen und 10-15 übelriechende Fettstühle/Tag. Bei unzureichender Nachsorge drohen lebensgefährliche Mangelzustände.