Forschungspraxennetz
Mit RESPoNsE entsteht seit Anfang des Jahres 2020 ein Forschungspraxennetz der Institute für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Jena und der Charité in Berlin sowie beteiligter Hausarztpraxen in Berlin, Brandenburg und Thüringen.
RESPoNsE wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunkts „Aufbau einer nachhaltigen Netzwerkstruktur für Forschungspraxen zur Stärkung der Allgemeinmedizin“
(Förderkennzeichen: 01GK1902A; Laufzeit: 01.02.2020 - 31.01.2025).
Projektleitung Jena:
Prof. Dr. med. Jutta Bleidorn
Regionalkoordinator:
Dr. med. Florian Wolf
Partner / Verbundleitung:
Institut für Allgemeinmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin
https://forschungspraxennetz.charite.de
Finanzierung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit:
01.02.2020 - 31.01.2025
Was ist ein Forschungspraxennetz?
Im Forschungspraxennetz wird die Zusammenarbeit zwischen hausärztlichen Praxisteams und universitären Wissenschaftler:innen gestärkt. Das Netz verbindet somit praktische mit wissenschaftlichen Erfahrungen, um miteinander relevante Forschungsfragen für die hausärztliche Patientenversorgung zu beantworten. In diesem knapp zweiminütigen Video erfahren Sie mehr.
Weitere Informationen bietet unser Flyer, den sie hier herunterladen können.
Vision - Mission - Ziele
Was erwartet Sie?
Vorteile der Netzwerkteilnahme für Hausärzt*innen auf einen Blick
- Vergünstigter Zugang zur medizinischen Informationsplattform Deximed
- Kostenfreie und pharmaunabhängige Fortbildungen und Workshops zu praxisrelevanten Themen (inkl. Erwerb von CME-Punkten)
- Mögliche Akkreditierung als „Akademische Forschungspraxis“
- Aufwandsentschädigungen (im Rahmen der Netzwerkteilnahme und der Teilnahme an Studien)
- Interkollegialer Erfahrungsaustausch und Vernetzung bei Netzwerktreffen des Forschungspraxennetzes
- Stärkung der hausärztlichen Wissensbasis durch mehr Forschungsvorhaben in der Hausarztpraxis, die sich an der Realität und am Bedarf der Praxen orientieren
- Wertschätzung und Anerkennung Ihrer Expertise
Veranstaltungen
Kommende Veranstaltungen
- ADHS im Erwachsenenalter: Update für die hausärztliche Praxis
Vortragender: Dr. med. Florian Wolf, MBA
Zeit: 13.11.2024, 15:00 bis 16:30 Uhr
Ort: Zoom-Konferenz
Hier geht es zur Veranstaltung
Alle Veranstaltungen finden Sie auf der gemeinsamen Projekthomepage: RESPoNsE - Veranstaltungen
Vergangene Veranstaltungen:
2024
- Nützliches PVS? Einsatz des Praxisverwaltungssystem für Praxisorganisation und einfache (Forschungs-)Fragestellungen
2023
- 4 Basisfortbildungen zu Forschung in der hausärztlichen Praxis
- Schnelltests in der Hausarztpraxis: Überblick, Evidenz und Regularien / die CRP-Praxis-Studie
- Alternative Antibiotika für die hausärztliche Praxis
- Post-Covid: Prävalenz, Verlauf und Therapiemöglichkeiten
2022
- Palliativmedizin – Leitlinienupdate und Forschung mit und für Hausärzt:innen am Beispiel SAVOIR
- Leiten Leitlinien? – Beurteilung und versorgungsnahe Umsetzung in der Hausarztpraxis einfach gemacht
2021
- COVID-19: Patient:innen evidenzbasiert beraten und behandeln
- Evidenz-basierte Medizin in der Hausarztpraxis am Beispiel des diabetischen Fußes
- Warum denn kein Antibiotikum?‘ – Ethik und Kommunikationsstrategien im Umgang mit Patient*innen-Wünschen
- Pillen-Cocktail mit Folgen – Relevante Medikamenteninteraktionen und Literaturrecherche
Forschungsprojekte
Delegation in der Hausarztpraxis
Die Studie war das erste Pilotprojekt des Forschungspraxennetzes RESPoNsE. Im Zeitraum April bis Juli 2021 wurden Hausärzt:innen (HÄ) und MFA in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Thüringen zu ihrem tatsächlichen und vorstellbaren Delegationsverhalten befragt. 890 HÄ (16,1% aller angeschriebenen HÄ) und 566 MFA haben den schriftlichen Fragebogen ausgefüllt.
„Angebot und Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen im hausärztlichen Bereich für nicht an Covid-19 erkrankte Patient:innen aus der Sicht von Hausärzt:innen, Medizinischen Fachangestellten und Patient:innen“ (federführend ist das RESPoNsE-Team der Charité Universitätsmedizin Berlin)
Gemeinsam mit interessierten Hausärzt:innen und medizinischen Fachangestellten (MFA) wurde eine Studie entworfen, die rückblickend die Versorgungssituation von nicht an Covid erkrankten Menschen unter Pandemiebedingungen analysiert: An welchen Stellen kam es zu Unterversorgung? Gab es vielleicht auch eine Neubewertung dessen, was wirklich erforderlich ist?
CRP-Praxis
Einfluss von semiquantitativen CRP-Schnelltests auf die Diagnostik und Behandlung von Patient:innen in der Hausarztpraxis. Evaluierung eines Pilotprojekts mittels Fragebogenerhebung in ausgewählten Praxen in Berlin, Brandenburg und Thüringen (Pilot-Studie 2)
Weitere laufende und geplante Forschungsprojekte finden Sie auch auf unserer gemeinsamen Projekthomepage: RESPoNsE – Forschungsprojekte
Team und Kontakt
- Haben Sie Interesse an praxisrelevanter hausärztlicher Forschung und unabhängiger Fortbildung?
- Möchten Sie von Wissens- und Erfahrungsaustausch profitieren?
Werden Sie Teil unseres hausärztlichen Forschungsnetzwerks in Thüringen!
Bei Interesse melden Sie sich gerne unverbindlich bei:
oder registrieren Sie sich hier online: Formular
Was motiviert Hausärzt*innen an einem Forschungspraxennetzwerk teilzunehmen?
Auf vier Fortbildungsveranstaltungen (Okt 2019 - Jan 2020) haben wir Thüringer HausärztInnen befragt, wie wir sie als aktive Partner für unser Forschungspraxennetz RESPoNsE gewinnen können und was sie sich von einem solchen Netzwerk erwarten.
98 hausärztliche Kolleginnen und Kollegen nahmen an unserer anonymen schriftlichen Befragung teil. Sie zeigten eine grundsätzliche Bereitschaft zur Forschung im Rahmen eines allgemeinmedizinischen Netzwerks. Vor allem niedrigschwellige und wenig zeitintensive Beteiligungsformen wie die Bereitstellung von Praxisdaten, die Vermittlung von Patienten oder die Teilnahme an Interviews und Befragungen waren für die Teilnehmer vorstellbar.
Die befragten Hausärztinnen und Hausärzte versprechen sich von einem Netzwerk insbesondere einen lebendigen Erfahrungs- und Informationsaustausch. Neben dem Faktor Zeit werden von einem Teil der Befragten auch eine schwierige Integrierbarkeit in den Praxisalltag, Datenschutzprobleme und eine geringe Patientenmotivation als mögliche Hürden gesehen.
Die Befragung zeigt, dass der Erfolg zukünftiger Forschungspraxisnetze sehr von der Entwicklung zeitsparender und praxiskompatibler Abläufe abzuhängen scheint. Diese gilt es nun gemeinsam mit den hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen zu entwickeln.
Detaillierte Ergebnisse unserer Befragung haben wir in der Zeitschrift für Allgemeinmedizin veröffentlicht. Hier geht es zum Artikel.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Befragung und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit!