Unter dem Dach des CSCC wurde 2021 das Post-COVID-Zentrum eingerichtet. Hauptanliegen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Bezug auf Behandlung und Erforschung von Post-COVID bei Erwachsenen und Kindern.
Das Zentrum wird durch das Land Thüringen unterstützt.
Nach einer akuten COVID-19 Erkrankung klagen ca. 10% der Betroffenen über gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Diese können entweder anhaltende oder auch neue direkt nach der COVID-19 Infektion entstehende Beschwerden sein. Betroffen sind sowohl Patienten mit schweren als auch Patienten mit milden initialen Infektionsverläufen. Dabei erkranken nicht nur Erwachsene, auch Kinder können betroffen sein. Halten die Beschwerden länger als 12 Wochen nach der Infektion an, spricht man vom Post-COVID-Syndrom.
Zu den typischen Beschwerden zählen:
- chronisches Erschöpfungssyndrom (chronische Fatigue),
- depressive und kognitive Störungen
- eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit
- muskuläre Schmerzen
- Luftnot
- Husten
- gestörter Geruchs- und Geschmackssinn
Allein in Thüringen sind etwa 15.000 Menschen von Post-COVID betroffen. Ähnlich wie das neuartige Virus selbst stellt auch das Krankheitsbild Post-COVID Forschende und Ärztinnen und Ärzte noch vor viele Fragen. Bisher gibt es keine kausale Therapie für betroffene Patienten. Die Diagnose und Behandlung eines Post-COVID-Syndroms erfordern besondere Erfahrung und die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen. Im Post-COVID-Zentrum arbeiten daher Expertinnen und Experten des UKJ eng zusammen und entwickeln ein umfassendes, interdisziplinäres Forschungs- und Versorgungskonzept für Post-COVID- Patienten jeden Alters. In Zuge dessen soll ein Register entstehen indem das Spektrum und die Verläufe der Post-COVID-Symptome systematisch erfasst werden.
Mittelfristig soll die Arbeit des Zentrums dazu beitragen, die Patientenversorgung zu verbessern und wichtige Eckpunkte für politische Entscheidungen in drohenden Pandemien zu liefern.