STARDUsT
Stratifying and treating sepsis-associated cognitive dysfunction
Projektleitung
Unter den Langzeitfolgen einer Sepsis stellen besonders kognitive Defizite ein zentrales und beeinträchtigendes Probleme für die Betroffenen dar. Die Beeinträchtigungen betreffen vor allem die Bereiche Aufmerksamkeit und Exekutivfunktionen. Bisher existiert kein Biomarker, der während der Sepsis oder späterer Erholungsstadien das Risiko für kognitive Langzeitfolgen valide vorhersagen, und damit zur Stratifizierung solcher Patienten, die von einer Therapie profitieren, dienen könnte. Außerdem wurden bisher keine machbaren und effektiven Trainingsstrategien zur Verbesserung der Kognition in diesen Patienten evaluiert.
Im translationalen STARDUsT Pilotprojekt untersuchen wir, ob Serum-Analysen der Neurofilament-Leichtkette einen möglichen prädiktiven Marker darstellen könnten für eine Sepsis-induzierte Enzephalopathie, die zur Entwicklung von kognitiven Dysfunktionen prädisponiert. Außerdem untersuchen wir, ob visuelle Aufmerksamkeits- und Arbeitsgedächtnisfunktionen durch ein spezifisches, von den Patienten zuhause zu absolvierendes, neuropsychologisches Training verbessert werden können.
Wir werden Neurofilament Analysen und neuropsychologisches Training in 60 in Screenings voruntersuchten Post-Sepsis-Patienten aus der Mitteldeutschen Sepsis-Kohorte (MSC) durchführen. Die Neurofilament-Testung wird mit Hilfe modernster „single-molecule array“ (SiMoA) Technologie durchgeführt. In Kooperation mit der ICROS Studie wird das Potential als Biomarker zusätzlich durch Untersuchungen an Patienten mit akuter Sepsis verifiziert.
MSC Patienten, die laut etabliertem Demenz-Screening an einer leichten kognitiven Beeinträchtigung („Mild Cognitive Impairment“, MCI) leiden, aber keine manifeste Demenz zeigen, werden einem proof-of-principle computerisiertem Training zu Hause zugeführt, das sich als effektiv in der Verbesserung kognitiver Funktionen bei älteren Menschen erwiesen hat. Bei diesem modernen digitalisierten medizinischen Ansatz wird das Training der Kohorte telemedizinisch supervidiert durch einen Psychologen. Dieser untersucht die Patienten auch neuropsychologisch vor- und nach, um die Trainingseffekte zu evaluieren.