Retinoide
Retinoide sind chemische Substanzen, die mit dem Vitamin A verwandt sind.
Diese Substanzen werden in der Dermatologie sowohl zur örtlichen Therapie (Creme oder Salbe) als auch in Tablettenform angewendet. Am häufigsten kommen sie in der Behandlung einer schweren Akne oder Schuppenflechteformen zum Einsatz.
Auch in der Behandlung oder Vorbeugung von bestimmten Tumorerkrankungen der Haut werden Retinoide eingesetzt. Dabei steht die Therapie fortgeschrittener Stadien einer speziellen Form des Blutkrebses (kutanes T-Zell-Lymphom), der vor allem die Haut betrifft, im Vordergrund.
Ihre Wirkung entfalten Retinoide über eine Regulation des Wachstums und der Reifung von Zellen. Gleichzeitig werden Zellen gezielt abgeschaltet (Apoptose/Zelltod).
Bekannte und regelmäßig auftretende Nebenwirkungen des Medikamentes sind eine Erhöhung der Fettwerte im Blut sowie eine Unterfunktion der Schilddrüse, deshalb erfolgt eine begleitende Medikation mit einem Fettsenker und einem Schilddrüsenhormon. Weitere Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Juckreiz, Müdigkeit oder eine "Schälung" der Haut.
Die Therapiedauer wird vom Ansprechen der Therapie und der Verträglichkeit abhängig gemacht. Die Verträglichkeit muss über regelmäßige Blutuntersuchungen überprüft werden. Eine Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit muss strikt vermieden werden und bei gebährfähigen Faruen eine wirksame Verhütung erfolgen, da Retinoide fruchtschädigend sind.