Verwendung von Routinedaten
Eine verlässliche Qualitätsmessung im Krankenhaus scheitert häufig daran, dass ein zu hoher Arbeitsaufwand für die Erfassung von Daten entsteht. Dieser Arbeitsaufwand kann durch den Rückgriff auf Routinedaten vermieden werden. Im Deutschen Qualitätsbündnis Sepsis werden Abrechnungsdaten verwendet, die in jedem Krankenhaus vorliegen und u. a. umfangreiche Informationen zu Diagnosen und durchgeführten Behandlungen beinhalten. Die Verwendung dieser Daten ist sehr effizient (kein zusätzlicher Dokumentationsaufwand). Da im Rahmen eines Forschungsprojektes des DQS – der OPTIMISE-Studie – festgestellt wurde, dass Sepsis häufig nicht korrekt dokumentiert und kodiert wird, werden derzeit Schulungen und Indikatoren für die Verbesserung der Sepsiskodierung entwickelt. Hierdurch soll die Nutzbarkeit der Datengrundlage für das Qualitätsmanagement nachhaltig verbessert werden.
Risikoadjustierung von Krankenhausvergleichen
Ein Grundproblem des Vergleiches der Versorgungsqualität zwischen Krankenhäusern besteht darin, dass sich die Patient:innen, die in verschiedenen Krankenhäusern behandelt werden, systematisch voneinander unterscheiden, z.B. in der Erkrankungsschwere. Diese Unterschiede müssen durch geeignete statistische Verfahren berücksichtigt und korrigiert werden. Im Deutschen Qualitätsbündnis Sepsis kommt hierfür ein bisher in Deutschland einzigartiges Risikoadjustierungsmodell zum Einsatz.