Mit einer symbolträchtigen und vom Förderverein finanziell unterstützten Aktion endete am 4. Juli 2008 die feierliche Absolventenverabschiedung der Jenaer Humanmedizin-Studenten. Nach der traditionellen Fest- veranstaltung in der Aula der Universität luden die jungen Ärztinnen und Ärzte auf das Klinikgelände am Philosophenweg ein, wo sie einen Absolventenbaum pflanzten und einen Absolventenstein setzten. Im 450. Jubiläumsjahr ein ganz besonderes Bekenntnis zu ihrer Universität und Fakultät.
Projektarchiv
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums blickte der ehemalige Verwaltungsdirektor des Klinikums, MR a.D. Gunthram Freiherr Schenk zu Schweinsberg, auf die Gründung des Fördervereins zurück:
Förderverein der Humanität
Die Neuausrichtung des Klinikums der FSU im Zuge der deutschen Wiedervereinigung ist eine der großen Erfolgsgeschichten des Freistaats Thüringen. Gemeinsam mit der Universitätsleitung ist es gelungen, viele Verantwortliche im ganzen Land dafür zu gewinnen, sich zu Gunsten des Klinikums einzusetzen. So konnte es gelingen, Forschung, Lehre und Krankenversorgung in kurzer Zeit auf das heutige Niveau zu bringen. Dies hat anfangs aber auch berufliche und persönliche Veränderungen bewirkt, die von den Betroffenen verkraftet werden mussten. Die 1989 eingerichtete Personalkommission war dabei maßgeblich beteiligt. Ihr Vorsitzender war Prof. Dr. Herbert Bach (1926-1996), ein hochrangiger Wissenschaftler und langjähriger Direktor des Instituts für Humangenetik und Anthropologie. Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen waren seine Maxime. Als ich 1994, noch nicht 2 Jahre Verwaltungsdirektor am Klinikum der FSU, den Förderverein aufbauen wollte, war ich glücklich, dass Prof. Bach bereit war, den Vorsitz zu übernehmen. Mit ihm, so wusste ich, erhält der Verein einen prägenden Repräsentanten, der Humanität schon immer vertreten und praktiziert hat. Außerdem besaß er innerhalb und außerhalb der Universität hohe Wertschätzung.
Es war der 20. Januar 1994, als der Klinikumsvorstand zur Gründungsversammlung einlud. Neben Prof. Bach als Vorsitzenden möchte ich folgende gewählte Vorstandsmitglieder nennen: Elke Kühn (AOK-Landesverband Thüringen), Dr. Lothar Späth (Geschäftsführer Jenoptik), Dr. Gottfried Müller (Landtagspräsident), Dr. Peter Röhlinger (Oberbürgermeister) und Prof. Dr. Konrad Reinhart (Klinikdirektor Anästhesie und Intensivmedizin). Weiter wurden Prof. Dr. Günter Stein (Ärztlicher Direktor), Prof. Dr. Felix Zintl (Dekan) und Anne-Rose Schierenbeck (Pflegedienstdirektorin) Mitglieder im Vorstand. Mir wurde die Aufgabe als stellvertretender Vorsitzender übertragen. Joachim Hoge wurde als Geschäftsführer des Vereins bestellt. Die Besetzung des Gründungsvorstands unterstrich die Intension, Entscheidungsträger von außen einzubeziehen. Der Antrag auf Gemeinnützigkeit des Vereins wurde umgehend bestätigt.
Der Presse erklärte Prof. Bach deutlich die humanistische Ausrichtung des neu gegründeten Fördervereins. Er sei „nicht einseitig auf materiell greifbare Vorhaben“ orientiert, sondern will mithelfen, „für Patienten und Mitarbeiter menschenwürdige Zustände im Klinikum zu schaffen“. Beispiele aus den ersten Jahren zeigen eine konsequente Umsetzung dieser Ziele. Zum Wohl der Patienten wurde ein Ratgeber entwickelt, der ehrenamtliche Patienten-Besuchsdienst unterstützt, ein Auto für die Notfallseelsorge mitfinanziert und der Hospizverein gefördert. Für die Mitarbeiter wurden Betriebsfeste und Jubiläen gesponsert. Sowohl der Öffentlichkeit als auch dem Personal dienten das vom Verein herausgegebene Klinik-Magazin und die Jahresempfänge als identitätsstiftende und verbindende Kommunikationsmedien. Für Studenten wurden u.a. wissenschaftliche Halbjahresstipendien eingerichtet und ihre Verabschiedungen finanziell abgesichert. Für Hochschullehrer im Ruhestand fanden regelmäßige und vom Verein organisierte Treffen statt. Eine Unterstützung von Bilderausstellungen förderte das kulturelle Leben im Klinikum - insgesamt ein bunter Strauß von zielgerichteten Förderaktivitäten.
Bis zum Ende meiner Tätigkeit als Verwaltungsdirektor habe ich mich immer gerne für den Förderverein und die Umsetzung seiner humanitären Ziele engagiert. Manches ist durch ihn erst möglich geworden. Heute freue ich mich über sein 20jähriges Jubiläum und wünsche ihm weiterhin viel Erfolg.
MR a.D. Gunthram Freiherr Schenk zu Schweinsberg
(Verwaltungsdirektor von 1992-2005)
Bisherige Projekte, die der Förderverein unterstützt hat:
Finanzierung des Semesterbaums und Absolventensteins (Studiengang Humanmedizin, Jahrgang 2008)
Lehrpreis
Der mit 500 Euro dotierte Lehrpreis ist nach dem ersten Dekan der Medizinischen Fakultät Jena, Janus Cornarius, benannt. Dieser über- setzte im 16. Jahrhundert die Fach- literatur seiner Zeit vom Griechischen ins Lateinische, der damaligen Stu- diensprache, und ermöglichte so den damaligen Medizinstudierenden den Zugriff auf eine Vielzahl von Büchern.
Preisträger 2010 sind die Organisatoren des Themenblocks "Perioperative Medizin", Dr. Katrin Pahlke, Dr. Florian Setzer, Dr. Andrea Schlüter, Dr. Karin Wurm, Dr. Ole Bayer und Prof. Dr. Michael Bauer von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
2011 ging der Lehrpreis an das Team des SkillsLabs. In dem Übungszentrum an der Medizinischen Fakultät können Studierende ärztliche Fertigkeiten trainieren. Mit dem Preis würdigt die Jury das Engagement der Initiatoren, Koordinatoren und studentischen Mentoren des SkillsLabs für eine praxisorientierte Medizinerausbildung.
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
Ausstattung des Kinderzimmers am Standort Lobeda
Das Kinderzimmer im Klinikum Lobeda wurde mit finanzieller Hilfe des Fördervereins eingerichtet.
Seit Anfang 2009 bietet das Uniklinikum Jena eine Kurzzeitbetreuung für Mitarbeiterkinder an. Im neu eingerichteten "Kinderzimmer" des UKJ können Kinder zwischen 1 und 6 Jahren betreut werden, wenn eine besondere krankenhausspezifische Situation eine hohe Flexibilität erfordert oder der Arbeitstag länger dauert, als Kindergartenöffnungs- zeiten vorsehen. Das Projekt wird vom Klinikum finanziert und in Ko- operation mit dem Jenaer Familien- zentrum organisiert.
Zudem unterstützte der Förderverein auch bei der Finanzierung eines Gedenkschildes für Prof. Beleites an der HNO-Klinik und beim Benefizgolfturnier.