Ablauf der Diagnostik in der One-stop-breastclinic
Interdisziplinäre Absprache zum optimalen zeitlichen Ablauf der kurativen Mammadiagnostik am Interdisziplinären Brustzentrum (IBZ) Jena (Stand 27. September 2016)
Die Abklärungsdiagnostik erfolgt im Interdisziplinären Brustzentrum (IZB) Jena in enger Kooperation zwischen gynäkologischer Brustsprechstunde, Institut für Pathologie und Institut für Diagnostische Interventionelle Radiologie (IDIR). Der optimierte Ablauf soll für Patientinnen und überweisende Arztpraxen die als äußerst unangenehm empfundene Zeit bis zur sicheren Diagnose so kurz wie möglich halten. Patientinnen wünschen oft wenige Tage Bedenkzeit vor dem definitiven Therapiebeginn. Die Verkürzung dieser Wartezeit und die Berechenbarkeit der diagnostischen Abläufe sowie die Durchgängigkeit der behandelnden Ärzte sind entscheidende Qualitätsvorteile des Jenaer IBZ.
Die kurative Brust-Diagnostik
zur Abklärung bei symptomatischen Patientinnen wird durchgeführt
• zur Abklärung von Beschwerden (einseitig oder beidseitig)
• zur Abklärung von unklaren Tastbefunden
• bei erhöhtem Risiko für eine Brustkrebserkrankung
• bei Zustand nach Brustkrebs
• bei Zustand nach Brustoperationen mit kontrollbedürftigem Befund
“Ein-Stopp-Brustabklärung” („One-stop-breastclinic“)
Bei der Ein-Stopp-Strategie wird die Triple-Diagnostik in der interdisziplinären Brustsprechstunde von Gynäkologie und Radiologie durchgeführt:
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- Klinische Untersuchung
- Bildgebung mittels Sonographie und Mammographie (vormittags geöffnet),
- Gewebsstanze.Spätestens am nächsten Tag wird bei unklarem Befund oder bei Beschwerden die Vorstellung ermöglicht. Montag bis Freitag von 7:30 bis 15:30 wird diese Brustsprechstunde vorgehalten.
Eine Woche von der ersten Auffälligkeit bis zum Beginn der Therapie:
1. Konventionelle Histologie mit Diagnose Brustkrebs am nächsten Tag.
Die gestanzten Gewebszylinder werden bis spätestens 16 Uhr zum Eingangslabor des Institutes für Pathologie gebracht, auf dem Einsendeschein wird „cito“ (lat.: schnell) angekreuzt, dieüberweisende Arztpraxis wird auf dem Einsendeschein links oben vermerkt (falls die Pat. dies nicht ablehnt), eine Faxnummerliste wird dem Institut für Pathologie zur Verfügung gestellt, das formalinfixierte Gewebe wird über Nacht maschinell weiter bearbeitet, die histopathologische Auswertung des gefärbten HE-Schnitts wird am Morgen des Arbeitstags nach Entnahme der Gewebsstanze erstellt und der Befund wird im SAP bis 13.00 Uhr zur Verfügung gestellt, der Bericht geht per Fax an diesem Tag aus dem Institut für Pathologie an die überweisende Arztpraxis, die Patientin wird am Tag nach der Gewebsstanze einbestellt zur ersten Befundbesprechung.
2. Endgültige Histologie mit Immunhistochemieund FISH zur Therapiefestlegung nach 4 Tagen.
Die minimale Bearbeitungszeit der Gewebsstanzen (inklusive immunhistologischem Befund: Hormonrezeptorstatus, HER2-IHC) beträgt 4 Tage, wenn das Gewebe montags bis 16 Uhr in der Pathologie eingegangen ist. Bis spätestens Freitagmorgen 10.00 Uhr berichtet das Institut für Pathologie über das pathologische Befundsystem in das SAP-System. Die Befunde der Stanzen, die später als montags 16 Uhr im Institut für Pathologie eingehen, stehen spätestens am Freitag der nächsten Woche, also nach maximal 10 Tagen, im SAP-System zur Verfügung.
3. Befundbesprechung und Therapieplan jeden Freitag
Zur Befundbesprechung und zur Therapieplanung mit dem Arzt/Ärztin, der/die die Stanze entnommen hat, werden alle Patientinnen freitags einbestellt. Es wird festgelegt, ob eine Patientin zunächst operiert oder zunächst neodadjuvant behandelt wird (zum Beispiel triple negativ).
Eine umfassende präoperative Diagnostik wird am IBZ Jena innerhalb von einer Woche durch effiziente interdisziplinären Arbeitsabläufe gewährleistet, innerhalb von einer Woche (Montag bis Montag) wird die kurative Abklärung eines unklaren Befundes bis zur definitiven operativen Therapie bzw. Systemtherapie für Brustkrebs-Patientinnen sichergestellt.