Schwangere erhalten mehr und mehr die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes, aktuell sind es in Deutschland 10 %.
Die Rate an Komplikationen durch den Schwangerschaftsdiabetes konnte in den letzten Jahren für Mütter und ihre Kinder deutlich gesenkt werden. Zentraler Bestandteil ist dabei die Einstellung des Blutzuckerspiegels im Zielbereich. Bisher werden dazu die Zuckerwerte durch die Schwangeren selbst bestimmt, wofür sie in regelmäßigen Zeiträumen Blut, z.B. aus der Fingerkuppe mittels Stechhilfen gewinnen müssen.
Im Gegensatz dazu gibt es die sogenannten Flash Glukose Monitoring (FGM) Systeme, die durchgehend den Gewebezucker messen können. Dazu wird ein kreisrunder, ca. 3 cm kleiner Sensor am Oberarm angebracht und die Anzahl an blutigen invasiven Messungen kann auf ein Minimum reduziert werden. Die Sensoren können bis zu 2 Wochen durchgehend getragen und relativ unkompliziert ohne Hilfe anderer angebracht und entfernt werden.
Seit 2017 können schwangere Typ 1 und Typ 2 Diabetikerinnen dieses System benutzen, bisher fehlen aber Daten rund um den Schwangerschaftsdiabetes. Deshalb kann eine routinemäßige Anwendung noch nicht gerechtfertigt werden.
Unsere Klinik hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, herauszufinden, ob die Versorgungs- und Lebensqualität bei Schwangerschaftsdiabetes durch die Vereinfachung der Blutzuckermessung durch Nutzung der FGM-Systeme verbessert werden kann.
Um mögliche Unterschiede zwischen der Nutzung eines FGM und der „normalen Blutzuckermessung“ zu sehen ist es sehr wichtig zur gleichen Zeit beide Methoden zu untersuchen. Hierfür wird nach der Einwilligung in die Studienteilnahme per Zufallsprinzip entweder die Gruppe der „normalen Blutzuckermessung“ oder der „FGM-Messung“ zugeteilt. Die weitere Betreuung des Schwangerschaftsdiabetes erfolgt völlig unabhängig davon, welche Messmethode genutzt wird.
Haben Sie Interesse, sprechen SIe uns einfach bei Ihrem ersten Termin in unserem Kompetenzzentrum für Schwangerschaft und Diabetes darauf an.