Unser Sohn Dorian wurde am 28. November 2017 am Universitätsklinikum Jena geboren. Als er das Licht der Welt erblickte, waren wir gerade in der 34. Schwangerschaftswoche. 48 Zentimeter war unser Sohn bei der Geburt lang und 2200 Gramm leicht.
Dorian ist unser ein und alles. Dass mein Mann und ich noch Eltern werden würden, hatte eigentlich niemand mehr geglaubt. Der Weg zu unserem Glück war lang.
Seit wir uns vor zwölf Jahren kennen gelernt hatten, war der Kinderwunsch da. Doch er blieb lange unerfüllt. Auch, als wir es mit einer künstlichen Befruchtung versuchten, blieb diese ohne Erfolg. Ganz überraschend wurde ich dann 2017 doch noch schwanger – ohne medizinische Unterstützung.
Doch mit der positiven Nachricht über die Schwangerschaft begannen auch die Sorgen. Ich habe einen mittlerweile erwachsenen Sohn, der damals viel zu früh zur Welt kam, verschiedene Komplikationen hatte und nur mit Behinderungen überlebte. Diese Erfahrungen haben mich natürlich sehr geprägt.
Ganz früh hat meine niedergelassene Gynäkologin daher den Kontakt zum Universitätsklinikum Jena hergestellt. Hier wurde ich zunächst von Prof. Dr. Uwe Schneider betreut. Unter Vollnarkose wurde mir in der 16. Schwangerschaftswoche eine Cerclage gelegt. Indem der Gebärmutterhals verschlossen wurde, sollte verhindert werden, dass das Kind zu früh auf die Welt kommt.
Bei einem meiner ersten Termine am UKJ wurde ich über die PETN-Studie informiert. Mit dem eingesetzten Wirkstoff soll verhindert werden, dass das ungeborene Kind im Mutterleib nicht ausreichend versorgt wird. Die Durchblutung der Gebärmutter soll verbessert werden. Ich habe als erste Patientin am UKJ an der Studie teilgenommen, jetzt sind es schon insgesamt rund 200 Frauen. Zweimal am Tag habe ich das Medikament eingenommen, bis kurz vor dem Ende der Schwangerschaft.
Regelmäßig war ich während meiner Schwangerschaft zur Untersuchung in Jena. Dr. Angela Lauten, die mich betreut hat, aber auch die anderen Mitarbeiter der Klinik für Geburtsmedizin haben sich alle sehr bemüht. Die Schwangerschaft war anstrengend, aber es hat sich alles gelohnt. Mein Mann hat die ganze Zeit mit mir mitgelitten. Es gab viele Tränen bei uns – aber auch vor Glück.
In der 33. Schwangerschaftswoche platzte meine Fruchtblase. Ich war ziemlich verzweifelt und dachte: Das ist doch viel zu früh. Vier Tage blieb ich noch auf der Station der Klinik für Geburtsmedizin, bis Dorian dann in der 34. Schwangerschaftswoche geholt werden musste. Weil er seine Körpertemperatur noch nicht halten konnte, verbrachte Dorian einige Zeit im Wärmebettchen. Ansonsten ging es ihm gut. Das Team der Neonatologie hat sich ganz toll um ihn und uns gekümmert. Kurz vor Weihnachten durften wir dann endlich nach Hause.
Zur Studie haben wir einen Fragebogen ausgefüllt. Außerdem haben wir regelmäßig Kontakt mit der Studienkoordinatorin Yvonne Heimann, mit der wir uns zum Beispiel über Dorians Entwicklung und die Ergebnisse der Früherkennungsuntersuchungen austauschen.
Unser Sohn entwickelt sich gut. Er ist ein sehr guter Zuhörer und blättert am liebsten in Büchern. Er geht seine ersten Schritte allein und erkundet die Welt. Wenn er zwei Jahre alt ist, wird er eine Kita besuchen. Wir sind beide voll zufrieden und glücklich, ihm beim Wachsen zuzusehen.
Tina und Peter Göring, Januar 2019