Der Gestationsdiabetes ist eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen. Aktuell beträgt der Anteil der betroffenen Schwangeren in Deutschland ca. 4 %, Tendenz eher steigend.
Die Diagnose eines Gestationsdiabetes wird mit Hilfe des oralen Glukosetoleranztests (kurz „75g-oGTT“ oder umgangssprachlich „ großer Zuckertest“) gesichert.
Seit März 2010 ist das Diabetesscreening Teil der Schwangerenvorsorge entsprechend der Mutterschafts-Richtlininen, sodass die Untersuchung von den Krankenkassen gezahlt wird. Diese Änderung zeigt die enorme Wichtigkeit der frühen Erkennung und Behandlung dieser Erkrankung. Nur so können entsprechende Risiken, die bei Nichtbehandlung auftreten, für Sie und Ihr Kind minimiert werden.
Zu solchen Risiken zählen Harnwegs- und Vaginalinfektionen sowie häufig damit einhergehende vorzeitige Wehentätigkeit mit erhöhter Gefahr der Frühgeburtlichkeit. Zusätzlich erhöhen zu große diabetische Kinder („Makrosomie“) das Risiko z.B. für einen Kaiserschnitt. Langzeitrisiken bilden die Entstehung eines Typ-II-Diabetes (sog. Alterdiabetes) und häufig damit einhergehende schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Risiken für das Neugeborene sind Atemanpassungsstörungen, Unterzuckerungen nach der Geburt und die Erhöhung der Wahrscheinlichkeit frühzeitig ebenfalls an einem Diabetes zu erkranken.
Der Gestationsdiabetes kann jedoch sehr gut durch eine Ernährungsumstellung und regelmäßige Blutzuckerkontrollen therapiert werden. Nur in rund 30 % der Fälle ist eine Insulintherapie notwendig.
Link (Download): Risikorechner