FAQ zur Geburt
- Darf ich Begleitung mitbringen?
- Entstehen für mich Kosten, wenn ich eine Nachsorgehebamme benötige?
- Ist ein Dammschnitt eine Routine-Maßnahme?
- Ist es möglich den Kreißsaal vorab zu besichtigen?
- Muss ich mich zur Geburt anmelden?
- Wann soll ich in den Kreißsaal?
- Was brauche ich?
- Was kann man zur Schmerzlinderung tun?
- Was muss ich als Begleitperson beachten?
- Welche Möglichkeiten habe ich, wenn sich mein Kind in Beckenendlage befindet?
- Wer ist bei der Geburt dabei?
- Wie erfolgt die Erstuntersuchung meines Kindes?
- Wie finde ich eine Nachsorgehebamme?
- Wie lange dauert der Aufenthalt?
- Wie wird mein Kind während der Geburt überwacht?
Darf ich Begleitung mitbringen?
Sie können während der Geburt kontinuierlich von Ihrem Partner oder aber einer anderen Person Ihres Vertrauens begleitet werden. Die Geburt selbst ist ein sehr intimer Vorgang, bitte haben Sie Verständnis, dass in Ausnahmefällen maximal zwei Begleitpersonen mit in die Entbindungsräume können.
Entstehen für mich Kosten, wenn ich eine Nachsorgehebamme benötige?
Nein, die Kosten werden von der Krankenkasse getragen.
In den ersten zehn Tagen nach der Entbindung kommt die Nachsorgehebamme bis zu zweimal täglich. Sobald Sie kräftiger sind und mehr Sicherheit im Umgang mit Ihrem Kind haben, werden auch die Besuchsabstände größer.
Danach kann Ihre junge Familie in einem Zeitraum von acht Wochen nach der Geburt bis zu 16 weitere persönliche oder telefonische Beratungen in Anspruch nehmen. Bei Stillproblemen steht die Nachsorgehebamme bis zum Ende der Stillzeit, bei Ernährungsfragen nichtgestillter Kinder bis zum 9. Monat als kompetente, vertraute Ansprechpartnerin beratend zur Seite.
Manchmal kann es passieren, dass die Mutter und die Hebamme keinen rechten Draht zueinander finden. Dann ist es durchaus möglich, die Nachsorgehebamme zu wechseln, sofern eine andere Hebamme Termine frei hat. Auf die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse hat der Wechsel der Nachsorgehebamme keinen Einfluss.
Ist ein Dammschnitt eine Routine-Maßnahme?
Die Anlage eines Dammschnittes ist keine Routinemaßnahme.
Während des Austritts des kindlichen Kopfes aus den Geburtswegen kann sich die Situation ergeben, dass ein Dammschnitt angelegt werden sollte. Dies lässt sich während der Schwangerschaft im Regelfall gar nicht und zu Beginn der Geburt oder auch im Geburtsverlauf nur bedingt voraussagen, da sehr viele Faktoren das Risiko in unterschiedlicher Richtung beeinflussen können. Eine Dammverletzung erfordert meistl eine Nahtversorgung, die durch den Kreißsaalarzt durchgeführt wird. Diese findet entweder bei liegender PDA oder aber in lokaler Betäubung statt. Zeitlich sollte sie im unmittelbaren Anschluss an die Geburt des Mutterkuchens, meist noch vor dem ersten Anlegen Ihres Kindes, innerhalb der ersten 45 Minuten nach der Geburt durchgeführt werden.
Ist es möglich den Kreißsaal vorab zu besichtigen?
Sie können wöchentlich donnerstags um 18:00 Uhr an einer Kreißsaalführung teilnehmen.
Bei dieser möchten wir Ihnen gern Ihre Ängste und Sorgen rund um die Geburt nehmen. Sie können erstmals einen Einblick in unsere Räumlichkeiten gewinnen und so schon im Voraus Vertrauen gewinnen, sich mental vorbereiten und auch unser Team näher kennenzulernen.
Wir wissen, dass die Geburt ein sehr intimer und ungewohnter Vorgang für Sie ist, der Ihnen auch ein bisschen Angst macht. Wir verstehen Ihre Sorgen und wollen Sie an diesem Tag auch über die Abläufe in den einzelnen Stationen informieren, damit Sie all die Sicherheit bekommen die Sie und Ihr Kind brauchen.
Muss ich mich zur Geburt anmelden?
Wir bieten allen schwangeren Frauen an, sich zur Geburtsplanung in unserer Klinik vorzustellen.
Während der Geburtsplanung werden Einzelheiten zum Geburtsablauf, dem geplanten Entbindungsmodus, ihren Vorstellungen und etwaige Ängste besprochen. Wir machen uns ein ganzheitliches Bild über eventuelle Vorerkrankungen, um mit Ihnen den Geburtsmodus und mögliche anästhesiologische Verfahren rund um die Entbindung optimal vorzubereiten.
Weitere Informationen finden Sie unter unseren Sprechstunden bei Geburtsplanung.
Wann soll ich in den Kreißsaal?
Dies ist die wohl schwierigste Frage der Geburtshilfe, die selten ganz genau und in der Regel nicht am Telefon zu beantworten ist. Wenn Sie Ihr erstes Kind erwarten, so kann als allgemeine Empfehlung gelten, dass Sie nach 1-2 Stunden spürbarer Wehentätigkeit, während derer Sie Ihre sonstige Beschäftigung unterbrechen müssen, in die Klinik kommen sollten.
Bei geplanter stationärer Aufnahme sollten Sie sich zwischen 8:00 Uhr und 9:00 Uhr morgens im Kreißsaal vorstellen.
Unbedingt sollten Sie bei uns Rat suchen, wenn Sie unwillkürlichen Flüssigkeitsabgang (Blasensprung?) oder aber eine Blutung bemerken, unabhängig davon, wann diese im Verlauf der Schwangerschaft auftreten.
Was brauche ich?
Etwa vier Wochen vor dem Geburtstermin sollte alles Notwendige für die Fahrt in die Klinik bereitstehen. Dann sind Sie auch gerüstet, falls es etwas früher losgehen sollte. Sie können sich die Checkliste als PDF downloaden.
Wichtige Papiere
- Mutterpass
- Personalausweis/ Pass
- Versicherungskarte der Krankenkasse
- Einsweisungsschein vom Frauenarzt
- Allergiepass
Für die Mama
- bequeme Nachthemden oder T-Shirts, die sich zum Stillen öffnen lassen
- Still-BH, zwei Nummern größer als normal
- Stilleinlagen, optimal aus Wolle/ Bouretteseide
- bequeme Slips aus Baumwolle
- Morgenmantel, Socken, Pantoffeln oder Badeschuhe
- Freizeitkleidung
- Stillkissen
Für das Baby
- Hemdchen oder Body, Strampler und Jäckchen Größe 56/58 für dei Heimreise
- Jacke, Mütze und Söckchen
- Decke oder dünnes Kissen
- Babysitzschale für das Auto
Was kann man zur Schmerzlinderung tun?
Geburtswehen sind eine schmerzhafte Erfahrung. Es handelt sich hierbei um ein sehr komplexes Schmerzereignis, das durch viele Faktoren zu individuellen Unterschieden führt. Jeder erlebt Schmerzen in anderem Maße und niemand kann die individuelle Schmerzverarbeitung voraussagen. Zur Schmerzlinderung stehen Ihnen in unserem Kreißsaal verschiedene alternative und medikamentöse Möglichkeiten zur Verfügung. Die unterschiedlichen Methoden können je nach Intensität der erlebten Geburtsschmerzen, Geburtsdauer und Zeitpunkt im Geburtsverlauf angewendet werden.
Viele alternativmedizinische Möglichkeiten wie z.B. Akupunktur, Homöopathie, Aromatherapie und Massagen haben sich über Jahrhunderte bewährt und finden auch in unserem Kreißsaal regelmäßig Anwendung.
Medikamentöse Möglichkeiten umfassen sanftere Varianten bei krampfartigen Schmerzen in der Anfangsphase, bis hin zu Opioiden bei sehr starken Schmerzen im voranschreitenden Geburtsprozess.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, jederzeit eine Periduralanästhesie (PDA) durch den jeweilig diensthabenden Narkosearzt anlegen zu lassen. Eine Vorstellung zur Aufklärung noch vor Ankunft im Kreißsaal ist zwingend erforderlich und im Sinne einer sachlichen Einschätzung der Vor - und Nachteile Ihrerseits anzuraten. Hierzu beraten wir Sie, sobald Sie sich zur Geburtsplanung in unserer Ambulanz vorstellen.
Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder ihrem Kreißsaalarzt über Ihre Vorstellungen bezüglich der Schmerztherapie.
Was muss ich als Begleitperson beachten?
Die werdende Mutter braucht besonders Verständnis und Unterstützung, sie wird sich möglicherweise in einer völlig neuen Situation befinden. Sie beide sollten vorab besprechen, ob Sie als Begleitperson dabei sein dürfen oder wollen. Nicht Jeden erfüllt der Gedanke bei einer Geburt anwesend zu sein mit Freude, es ist keine Schande, sich dagegen zu entscheiden.
Sofern die werdende Mutter an einem Geburtsvorbereitungskurs teilnimmt, nutzen Sie die Chance an einem der "Väterabende" ihre Fragen an die Hebamme loszuwerden. Unter der Geburt wird Ihnen das Kreißsaalteam natürlich zusätzlich zur Seite stehen und letzte Unklarheiten beseitigen.
Kreißsaal-Survival-Paket
- Snacks & (koffeinhaltige) Getränke
- Wechselkleidung (im Kreißsaal wird es möglicherweise sehr warm)
- Musik, Zeitschriften zum Zeitvertreib
- evtl. Zahnbürste
Parken
Für werdende Eltern gibt es spezielle Parkplätze direkt vor Haus E. Die Parkmöglichhkeiten können Sie auch bei unseren Hebammen im Kreißsaal erfragen.
Kaiserschnitt
Bei einem geplanten Kaiserschnitt ist es für einen Partner möglich, die werdende Mutter in den OP-Saal zu begleiten und kurz nach der Geburt bei der Erstuntersuchung durch den Kinderarzt dabei zu sein. Bei einem ungeplanten oder Notkaiserschnitt entscheidet der Operateur individuell ob eine Begleitung möglich ist.
Welche Möglichkeiten habe ich, wenn sich mein Kind in Beckenendlage befindet?
Wir verstehen uns als ein geburtshilfliches Zentrum, in dem auch die Voraussetzungen für die spontane Geburt aus Beckenendlage bei weitgehendem Ausschluss aller absehbaren Risikofaktoren im Rahmen einer ausführlichen Geburtsplanung (sog. Triage) gegeben sind und wo die Fähigkeiten der Geburtshelfer mit dieser Situation umzugehen, gezielt geschult werden.
Eine weitere Möglichkeit bei Beckenendlage ist der Versuch der „Äußeren Wendung“, welche in unserem Haus durch geschultes Fachpersonal nach entsprechender Aufklärung, Abwägen der Risiken, und nach der vollendeten 37. SSW durchgeführt werden kann. Hierbei wird der Versuch unternommen durch spezielle schonende äußere Handgriffe am Bauch der Mutter, das Kind zu motivieren sich in Schädellage zu drehen - entsprechend einer „Vorwärtsrolle“. Die „Äußere Wendung“ wird selbstverständlich im Kreißsaal unter ständiger Kontrolle der kindlichen Herztöne durchgeführt, um bei möglichen Komplikationen sofort handeln zu können. Nach anschließender stationärer Überwachung können Sie dann entlassen werden.
Wer ist bei der Geburt dabei?
Abgesehen von Ihnen und Ihrer Begleitperson ist eine Hebamme und, falls nötig, ein Arzt bei Ihrer Geburt anwesend.
Wie erfolgt die Erstuntersuchung meines Kindes?
Die Erstuntersuchung ihres Kindes erfolgt in den meisten Fällen durch unser Kreißsaalteam. In speziellen Fällen wird jedoch ein Neugeborenenarzt (Neonatologe) sofort mit hinzugezogen. In unserem Haus ist Tag und Nacht ein Neonatolge vor Ort, damit ihr Kind im Notfall optimal versorgt werden kann. Für uns ist es selbstverständlich, dass Geburtshelfer und Neonatologen Hand in Hand arbeiten.
Wie finde ich eine Nachsorgehebamme?
Nachsorge- oder Wochenbetthebammen finden Sie auf verschiedensten Wegen:
Sie können sich an unsere erfahenen Hebammen wenden oder freiberufliche Hebammen finden, die sie bereits vor der Geburt begleiten. Eine Suchmaschine hierfür stellt der Hebammenlandesverband Thüringen e.V. unterstützt vom Freistaat Thüringen bereit.
Wie lange dauert der Aufenthalt?
Die Dauer des Aufenthaltes variiert deutlich und ist abhängig von Ihrem Gesundheitszustand und dem Ihres Kindes. Als Richtwerte gelten:
- nach Spontangeburt ca. 2-3 Tage
- nach Kaiserschnitt ca. 5 Tage
- bei einer ambulanten Geburt frühestens 6h nach der Entbindung
Wie wird mein Kind während der Geburt überwacht?
Zur Überwachung Ihres Kindes haben wir neben den fest installierten CTG-Geräten auch mobile Geräte, sodass Sie sich frei bewegen können.
Sollte es notwendig sein, kann auch zur Kontrolle der Stoffwechselsituation Ihres Kindes unter der Geburt die Entnahme von Mikroblut notwenig werden. Hierzu wird eine winzige Menge Blut am kindlichen Kopf durch den Geburtshelfer entnommen. Diese Methode ermöglicht uns genau festzustellen ob Ihr Kind ausreichend versorgt ist. Es gibt auch Situationen, in denen am kindlichen Kopf eine kleine Clip-Elektrode angebracht werden muss. Hierbei wird der Herzschlag des Kindes dementsprechend nicht durch die Bauchdecke, wie beim CTG abgeleitet, sondern direkt am Kind registriert.