Ärzte
Die Arbeit des Geriaters
Wegen der altersbedingt eingeschränkten Organreserven reagieren betagte Patienten auf unterschiedliche Auslöser häufig mit ähnlichen Mustern. Diese werden als geriatrische Krankheitszeichen (Syndrome) bezeichnet, zum Beispiel Sturz und Immobilität, Inkontinenz, Mangelernährung, Verlust von Muskelmasse, Gebrechlichkeit, Austrocknung aufgrund zu wenigen Trinkens, chronischer Schmerz und anderes mehr.
Eine Behandlung muss sowohl die Auslöser, aber auch die Reaktionen der verschiedenen Organsysteme im Kontext der Mehrfacherkrankungen berücksichtigen. Dazu ist es notwendig abzuwägen, welche Krankheiten tatsächlich mit Medikamenten behandelt werden sollten, um so wenige Nebenwirkungen wie möglich zu erzeugen. Zusätzlich sollten Ärzte auf nicht-medikamentöse Therapieformen wie Krankengymnastik, Ergotherapie, Sprach- und Schlucktherapie sowie soziale Maßnahmen setzen.
Der Geriater muss daher vielseitig agieren können: So muss er neben dem geriatrischen Assessment und der Kenntnis geriatrischer Syndrome auch die Planung und Leitung eines multiprofessionellen Teams beherrschen. Zudem sind gute differentialdiagnostische und pharmakologische Kenntnisse notwendig. Zu den weiteren Anforderungen gehören umfassende Kenntnisse in der Inneren Medizin und anderer Fachgebieten. Untersuchungsmethoden wie EKG, Echokardiographie, Doppler-Druck-Messung und Schluckdiagnostik müssen ihm vertraut sein.