Respirationsolfaktometrie
Allgemeines
Die Registrierung respiratorischer Riechreizfolgereaktionen ist eine objektivierende Methode zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit des Riechsinnes. Im Gegensatz zu den Befunden der subjektiven Olfaktometrie ist ihr Ergebnis unabhängig von den Angaben des Probanden.
Methodik
Bei speziellen klinischen Fragestellungen nutzen wir die Respirationsolfaktometrie zusätzlich zur subjektiven Olfaktometrie. Während einer regelmäßigen Ruheatmung wird ein Riechreiz eingeatmet, der nachfolgend eine respiratorische Riechreizfolgereaktion hervorruft. Der Proband wird während der Untersuchung vertäubt und verblendet. Es treten so keine riechreizsynchronen Wahrnehmungen akustischer, visueller oder taktiler Ursache auf. Die Reizapplikation erfolgt pränasal über ein Flussolfaktometer inspirationssynchron. Die Atmung wird über einen Differenzdrucksensor registriert, der die nasalen respiratorischen Druckschwankungen über eine sogenannte "Sauerstoff-Brille" aufnimmt. Über eine A/D-Wandlerkarte wird die Atmung digitalisiert und so über ein eigenes Labview-Softwareprogramm ausgewertet.
Auswertung
Voraussetzung für eine brauchbare Auswertung ist eine regelmäßige Ruheatmung über ca. 30 Sekunden vor der Reizgebung. Die Regelmäßigkeit wird über ein mathematisches Verfahren nachgewiesen. Eine mehrmalige Reizung und Auswertung ist sinnvoll, da bei unregelmäßiger Atmung einzelne Atemkomplexe verworfen werden.
Anders als bei der Ableitung olfaktorisch evozierter EEG-Potentiale ist die Respirations-olfaktometrie geeignet, Atemänderungen in Schwellennähe auszulösen. Mit Hilfe der Respirationsolfaktometrie ist nicht nur eine Ja/Nein-Entscheidung, sondern auch eine quantitative Bewertung des Riechvermögens möglich.