Studien
Genomische und proteomische ex vivo Analyse von pleomorphen Adenomen
Warum machen wir diese Studie?
Sie befinden sich zur operativen Entfernung einer Raumforderung in der Speicheldrüse in unserer Klinik in Behandlung. Hierbei handelt es sich um eine Standardoperation, welche durch die Studie in Ihrer Durchführung nicht verändert wird. Auch wenn es sich bei Ihrer Erkrankung zumeist um gutartige Raumforderungen handelt, neigen diese zu Rezidiven, d.h. dass bei einigen Patienten diese Raumforderung trotz der operativen Entfernung wieder auftritt. Der Mechanismus der Rezidiventstehung ist bisher noch nicht verstanden. Wir erwarten, dass uns Wissen über die genetischen Eigenschaften sowie über die Proteinzusammensetzung der Raumforderungen der Speicheldrüse, von der auch Sie betroffen sind, beim Verständnis des biologischen Verhaltens helfen wird.
Daher wollen wir an Gewebsschnitten und einzelnen Zellen von gutartigen Knoten der Speicheldrüsen deren Eigenschaften genau untersuchen. Hierzu benutzen wir moderne Labortechniken, von denen einige in der Lage sind die Zusammensetzung und das Muster der Proteine in der Raumforderung aufzuschlüsseln und andere eine Analyse der Gene der Raumforderung ermöglichen. Zusätzlich zu der Gewebeprobe werden Ihnen im Rahmen der stationären Aufnahme Blutproben entnommen, die ebenfalls einer genetischen Untersuchung zugeführt werden. Diese Untersuchung dient nicht dazu so genannte genomweite Analysen des Erbgutes vorzunehmen, um Rückschlüsse auf genetisch bedingte Erkrankungen zu ziehen.
Alle Methoden ermöglichen es uns detaillierte Informationen von Genen und Proteinen der Raumforderung zu erlangen, welche ein umfassendes Verständnis der Eigenschaften der Tumoren, deren Entstehung, Wachstum und nicht zuletzt ihrer Rezidiventstehung ermöglichen. Hieraus können Markerproteine für die (Rezidiv-)diagnostik identifiziert werden und ggf. neuartige Therapiestrategien unter dem Ziel der Vermeidung der Rezidiventstehung entwickelt werden. Mit Ihrer Hilfe versuchen wir also die Behandlung der Patienten mit Ihrer Erkrankung in Zukunft zu verbessern.
Wie läuft die Studie für Sie ab?
Von der Studie selbst bemerken Sie direkt gar nichts bei Ihrer Behandlung. Die Untersuchungen erfolgen an Gewebe, welches sowieso im Rahmen der geplanten Standardoperation bei Ihnen entnommen wird. Die Operation erfolgt bei Ihnen wie sonst auch. Nach Entnahme der Raumforderung wird ein kleiner Teil für die Studien-Untersuchungen verwendet. Der große Teil geht wie immer zur pathologischen Begutachtung in das Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Jena. Zusätzlich werden wenige Milliliter Blut entnommen. Die Blutentnahme erfolgt im Rahmen der Routineblutentnahme bei ihrer stationären Aufnahme.
Wie werden die Gewebsproben gelagert?
Die entnommenen Proben werden in der HNO-Klinik und vom Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Jena gesammelt und untersucht. Die Lagerung erfolgt gefroren. Ein Teil der Probe wird direkt verarbeitet.
Welche zusätzlichen Risiken gehen Sie bei Teilnahme an der Studie ein?
Sie gehen gar kein Risiko ein. Es wird Gewebe benutzt, welches sowieso im Rahmen Ihrer Operation entnommen wird. Die benötigte Blutprobe wird im Rahmen der Routineblutentnahme bei der stationären Aufnahme mit entnommen. Für Sie verändert sich weder die Behandlung, noch die Dauer Ihrer Operation oder die Krankenhausaufenthaltsdauer.
Wessen Eigentum sind die Gewebsproben?
Die Gewebsproben werden Eigentum des Universitätsklinikums Jena. Die Verarbeitung und Speicherung Ihrer Proben und Daten erfolgt in pseudonymisierter Form.
Müssen Sie an der Studie teilnehmen?
Nein! Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. Sie können die Einwilligung jederzeit und ohne Angabe von Gründen widerrufen und die Vernichtung der Proben und die Löschung aller zugehörigen Daten zu erwirken. Wenn Sie nicht teilnehmen, oder später Ihre Teilnahme zurücknehmen, hat das keinen Einfluss auf Ihre Behandlung.
Wenden Sie sich mit weiteren Fragen gerne an Ihren behandelnden Arzt auf Station!
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie an der Studie teilnehmen können. Für Sie bestehen keine erkennbaren Risiken, der Erkenntnisgewinn zu Ihrer Erkrankung kann dagegen sehr groß sein. Dank Ihrer Mitarbeit ist es hier wie in vielen anderen Bereichen der Medizin möglich, einen Fortschritt in der Diagnostik und Therapie von Krankheiten zu erreichen.