Die spasmodische Dysphonie (im älteren Schrifttum als "spastische Dysphonie" oder "Stimmstottern" bezeichnet) ist eine schwere Stimmstörung ohne bekannte Ursache. Der Schweregrad der Erkrankung reicht über leichte Formen, die sich in einem "Steckenbleiben" der Stimme und dadurch einer Störung des Redeflusses äußern bis hin zu schwersten Formen, die eine sprachliche Kommunikation für den Betroffenen unmöglich machen. Die Folgen sind nicht selten gesellschaftliche Isolation und Berufsunfähigkeit.
Der Laryngospasmus ist eine Atemnot verursachende Verkrampfung beider Stimmlippenmuskeln. Etwa drei bis fünf Prozent aller Asthmatiker haben eine solche Störung. Wenn heftige Atemnotzustände plötzlich, vor allem bei der Einatmung, auftreten und nur wenige Sekunden bis maximal zwei Minuten anhalten; besteht der Verdacht auf einen Laryngospasmus. Die Atemnot-Attacken können täglich auftreten oder nur selten im Jahr. Manchmal sind die Atemnotzustände derart massiv, dass Patienten regelrechte Todesängste haben. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, da bisher keine Todesfälle im Zusammenhang mit einer Stimmband-Dysfunktion bekannt geworden sind. Vielen Patienten mit dieser Symptomatik kann erfahrungsgemäß allein dadurch geholfen werden, dass man sie beruhigt und ihnen erklärt, wie die Atemnot-Attacken zustande kommen.
Bei der spasmodischen Dysphonie und Laryngospasmus ist die Injektion von Botulinumtoxin mittlerweile die Therapie der Wahl. Die Spritze kann entweder unter EMG-Kontrolle duch die Haut des Halses von außen in die Stimmlippen eingestochen werden oder durch den Mund in die Stimmlippen im Kehlkopf eingeführt werden. Ein stationärer Aufenthalt ist nur äußerst selten nötig. Die meisten Patienten können nach einer 15-30 minütigen Behandlungsdauer direkt wieder nach Hause gehen.