HNO-Krankheiten und Therapien
Hörstörungen
Hörstörungen (Schwerhörigkeit und Ohrgeräusche) sollten Sie sehr ernst nehmen und die Behandlung nicht auf die lange Bank schieben. Für die zwischenmenschliche Kommunikation ist Hören (und Sprechen) wichtiger als Sehen!
Definition
Eine Hörstörung liegt vor, wenn
- bei verschiedenen Frequenzen eine Einschränkung gegenüber der normalen Hörfähigkeit festgestellt wird.
- Hörstörungen können hervorgerufen werden durch Veränderungen/Schädigungen/Erkrankungen
- des äußere Ohres
- des Mittelohres
- des Innenohres
- des Nervensystemes
Ursachen
- bei plötzlicher Schwerhörigkeit
- Verstopfung durch Ohrenschmalz
- lauter Knall vor dem Ohr
- Hörsturz (plötzliche Höreinschränkung bei Durchblutungsstörung)
- Mittelohrentzündung
- Trommelfelldefekt
- Hirnblutungen
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- bei schleichender Schwerhörigkeit
-
- zunehmendes Alter
- ständiger Lärm (Maschinenlärm, Häcksler, Kettensäge, Rasenmäher, Disko, Walkman, MP3-Player)
- Abnahme der Beweglichkeit der Gehörknöchelchen (Otosklerose)
- Tumor (Akustikusneurinom, Hirntumor, Mittelohrkarzinom)
Beschwerden
- ich habe das Gefühl, dass viele Menschen undeutlich sprechen
- durch Ohrgeräusche kann ich Geprächen schlecht folgen
- bei leisen Gesprächen muss ich mich sehr konzentrieren
- Radio oder Fernsehen sind mir oft zu leise
- ich muss mir Gesprochenes häufig wiederholen lassen
- ich fühle mich durch meine Hörstörung allgemein beeinträchtigt
- ich empfinde Druck oder Taubheit im Ohr
- ich leide unter Ohrenschmerzen
Diagnostik
Der Patient wird von einem Hals-Nasen-Ohrenarzt untersucht. Dieser kann man mit einer Stimmgabel feststellen, welche Art von Schwerhörigkeit vorliegt.
Für weitere Untersuchungen werden Reintonaudiogramme und Sprachaudiogramme erstellt.
Reintonaudiogramm:
- es wird geprüft ab welcher Lautstärke die Töne zwischen 125 Hz und 8000 Hz wahrgenommen werden. Die Lautstärke wird in Dezibel (dB) gemessen.
Die Wahrnehmung bei einem gesunden Menschen beginnt bei 0 dB.
Eine Unterhaltung hat eine Lautstärke von etwa 60 dB.
Die Schmerzgrenze liegt bei ca. 120 dB.
Sprachaudiogramm:
- es wird das Verstehen bestimmter Worte und Zahlen mit unterschiedlichen Lautstärken geprüft
Über weitere Funktionsuntersuchungen imformiert Sie unsere Funktionsabteilung
Therapien
Konservative Behandlungen
- durchblutungsfördende Medikamente
- Hörgeräte
- Tinnitusmasker
- Stressabbau
- Vermeidung von Lärm
in neuerer Zeit werden erfolgreich angewendet:
- aktives Hörtraining (zur Wiedererlangung verlorener Fähigkeiten)
- autogenes Training (zur Beseitigung von Ohrgeräuschen)
Operative Behandlungen
- Gehörgangserweiterungen
- Tympanoplastiken (link folgt)
- teilimplantierbare Hörgeräte (link folgt)
- Cochlea Implants
Ansprechpartner
Univ.-Prof. Dr. med. Orlando Guntinas-Lichius
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,
Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde