Die Gaumenmandeln sind Teil des lymphatischen Rachenringes. Sie liegen im Mundrachen und sind beim Blick in den geöffneten Mund, so noch vorhanden, meist zu sehen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Fremdstoffen der Umwelt ist das Mandelgewebe in der Kindheit als Teil der körpereigenen Abwehr sehr aktiv. Dies kann unter Umständen zu einer exzessiven Vergrößerung der Gaumenmandeln führen.
Symptome
Kinder mit stark vergrößerten Gaumenmandeln sind meist Mundatmer, was am ständig geöffneten Mund gut zu erkennen ist. Sie leiden an einer Behinderung der Nasenatmung. Dies führt in der Nacht zu einem teils erheblichen Schnarchen. Die Ausbildung eines kindlichen Schlafapnoesyndroms ist bei einer Gaumenmandelvergrößerung häufig. Kinder sind durch den gestörten Schlaf am Tage schlecht aufnahmefähig, unruhig und oft müde. Weiterhin kann durch Einengung des Rachens das Schlucken behindert sein. Insgesamt kommt es zu einer allgemeinen Beeinträchtigung der Entwicklung.
Therapie
Die Therapie verfolgt das Ziel den Gewebeüberschuss zu beseitigen ohne die Gaumenmandeln ganz zu entfernen, damit diese ihre wichtige Funktion für das Abwehrsystem behalten. Dies ist mit der Mandelkappung (Tonsillotomie) unter Einsatz eines modernen Lasers möglich. Sollte ihr Kind aber bereits wiederholt Mandelentzündungen durchgemacht haben, ist eine Mandelkappung nicht mehr möglich. Die Operation erfolgt in Vollnarkose im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes. Wenn Sie von weiter her anreisen, ist meist auch die Aufnahme am Vortag der Operation möglich.
Risken der Operation
Bei der Tonsillotomie handelt es sich um ein modernes Verfahren. Die postoperativen Schmerzen sind meist geringer als bei einer kompletten Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie). Durch den Einsatz des CO2-Lasers kann das Mandelgewebe blutungsarm abgetragen werden. Dennoch besteht ein geringes Nachblutungsrisiko. Ihr Kind wird daher nach der Operation auf unserer Kinderstation betreut. Hierbei können auch auftretende Schluckprobleme durch die Gabe von Schmerzmitteln behandelt werden. Wie bei anderen Eingriffen im Rachen besteht auch nach Entlassung für ca. 10 Tage nach der Operation eine Entzündungs- und Nachblutungsrisiko. Ihr Kind kann in dieser Zeit den Kindergarten etc. nicht besuchen. Während dieser Zeit ist eine Vorstellung bei Ihrem behandelnden HNO-Arzt erforderlich.