Zumeist erfolgt die Operation in Vollnarkose, kleinere Eingriffe können auch in lokaler Betäubung vorgenommen werden. Die Operation der Otosklerose kann regelhaft in Lokalbetäubung erfolgen. Abhängig von der Erkrankung erfolgt die Eröffnung des Mittelohr von vor oder hinter dem Ohr. Erstes Ziel ist zunächst die Behandlung der Krankheit, also bei chronischer Mittelohrentzündung die Entfernung der entzündeten Schleimhaut oder die Entfernung des Cholesteatoms. Zweites Ziel ist die Hörverbesserung. Hierzu muss das Trommelfell verschlossen werden (Myringoplastik, Abb. 1) und bei Defekt der Gehörknöchelchenkette diese Kette wiederhergestellt werden (Tympanoplastik, Abb. 2). Wenn die eigenen Gehörknöchelchen nicht mehr für die Rekonstruktion verwendet werden können, benutzt der Ohroperateur eine Prothese. Abhängig vom Ausmaß der Rekonstruktion gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Die beste Möglichkeit kann nur individuell und während der Operation ausgewählt werden.
Die chronische Ohrentzündung kann auch auf den lufthaltigen Raum hinter dem Ohr im Warzenfortsatz (Mastoid), der mit dem Mittelohr in Verbindung steht, übergreifen. Eine sanierende Operation im Warzenfortsatz bezeichnet man als Mastoidektomie.
Bei der Steigbügeloperation bei Otosklerose (Stapesplastik, Abb. 3) wird entweder die gesamte Steigbügelfußplatte entfernt oder ein Loch in die Fußplatte gesetzt. In dieses Loch oder direkt an die Membran zum Innenohr wird eine Prothese gesetzt, die mit dem Amboß verbunden wird. Auf diese Weise wird die Schallübertragung auf das Innenohr wiederhergestellt. In lokaler Betäubung kann man nach Zurückschlagen des Trommelfells sofort prüfen, ob der Patient besser hört.