Eine Schilddrüsenvergrößerung sollte mit Iodid und/oder Schilddrüsenhormonen behandelt werden. Eine medikamentöse Behandlung kann über Jahre dauern und unter Therapie muss die Schilddrüsengröße regelmäßig kontrolliert werden. Besteht die Struma schon lange, kann es sein dass eine medikamentöse Behandlung mit Iodid nicht anspricht. In diesem Fall oder bei Komplikationen sollte die Struma durch eine Schilddrüsenoperation behandelt werden. Dabei wird die Schilddrüse je nach Befund bis auf einen ausreichend funktionstüchtigen Rest entfernt. Bei Krebsverdacht wird Ihr behandelnder Arzt umgehend eine Operation empfehlen. Bei der Operation besteht das Risiko, einen für die Stimmbildung wichtigen Nerv, den Nervus recurrens zu verletzen. Eine solche Verletzung kann zu chronischer Heiserkeit oder gar zur Stimmbandlähmung führen (ca. 1 % der Fälle). Um das Risiko so klein wie möglich zu halten, wird in der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena jede Schilddrüsenoperation mit einem Recurrensmonitoring vorgenommen: Die Nervenfunktion wird durch eine elektrische Ableitung während der gesamten Operation überwacht. Kommt der Operateur dem Nerv zu nahe, wird er visuell und akustisch durch ein Signal darauf hingewiesen. Des Weiteren besteht bei einer Schilddrüsenoperation die Gefahr, dass die Nebenschilddrüse mitentfernt wird, was zur Funktionsstörung des Kalziumhaushalts führt. Nach der Operation ist eine Behandlung mit Iodid und eventuell auch mit Schilddrüsenhormonen indiziert, falls das verbleibende Drüsengewebe nicht ausreichende Mengen produzieren kann. Als Ersatz bekommt der Patient das Medikament und Schilddrüsenhormon L-Thyroxin mit Rezept verordnet. Die Radiojodtherapie ist eine Alternative zur Operation, wenn es sich nicht um eine bösartige Erkrankung handelt. Dabei wird dem Patienten radioaktives Iodid verabreicht, das sich in die vergrößerte Schilddrüse einlagert. So kann nach drei bis sechs Monaten eine Verkleinerung um 30-50 % erreicht werden. Auch die Radiojodtherapie kann eine Schilddrüsenunterfunktion hervorrufen.
Vorbeugung einer Schilddrüsenerkrankung
Durch eine gute jodreiche Ernährung kann jeder selbst einem Jodmangel vorbeugen. Jod ist beispielsweise in speziell jodiertem Speisesalz, jodhaltigem Mineral- oder Heilwasser sowie in jodhaltiger Zahnpasta enthalten. Mit einem Jodsiegel können die Hersteller die Verwendung von jodiertem Salz positiv hervorheben. Dagegen sollte bei einer Schilddrüsenüberfunktion die Aufnahme von größeren Mengen Jod vermieden werden!