Die Behandlung von Speicheldrüsentumoren
Wie wird ein gutartiger Speicheldrüsentumor der Ohrspeicheldrüse operiert?
Das Vorgehen bei der Operation wird durch die Lage des Tumors und die Beziehung zum Gesichtsnerv bestimmt. Der Gesichtsnerv tritt in die Ohrspeicheldrüse ein, verzweigt sich in der Drüse fächerartig, um dann mit seinen Endästen aus der Drüse auszutreten und dann die einzelnen mimischen Gesichtsmuskeln zu erreichen. Aus klinischer Sicht trennt der Nervenfächer des Gesichtsnervs die Drüse in einen Außenlappen und in einen Innenlappen. Die meisten Tumore liegen um Außenlappen. Bei einem Tumor im Außenlappen wird in der Regel unter dem Operationsmikroskop der Nervenfächer sorgfältig dargestellt und dann der Außenlappen mit dem Tumor entfernt. Diese Operation heißt "laterale Parotidektomie".
Durchtritt des Gesichtsnervs mit seinem Nervenfächer durch die Ohrspeicheldrüse
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Bei einem Tumor im Innenlappen liegt der Tumor also unterhalb des Nervenfächers. Hier wird zumeist zunächst eine laterale Parotidektomie vorgenommen und anschließend der Drüsenanteil unterhalb des Nervenfächers mit dem Tumor entfernt. Man spricht von einer "subtotalen Parotidektomie". Diese Operation ist sehr aufwendig, da der Nervenfächer für die Präparation des Innenlappen sorgsam freigelegt werden muss ohne Nervenäste zu verletzen. Die Nervenäste sind teilweise nur wenige Millimeter dünn! In speziellen Situationen, wenn zum Beispiel der Tumor sehr weit innen liegt, so dass der den tiefen Rachenraum erreicht, kann es angezeigt sein, den Tumor durch die Mundhöhle oder durch einen Zugang unterhalb des Unterkiefers zu erreichen.