Die Behandlung von Speicheldrüsentumoren
Welche kosmetischen Operationsschritte sind möglich, um den Substanzdefekt nach Entfernung der Ohrspeicheldrüse zu vermeiden?
Wenn Teile der Ohrspeicheldrüse oder wenn gar die ganze Drüse entfernt werden muss, entsteht an der Stelle zwangsläufig ein Substanzdefekt. Hinter dem aufsteigenden Ast des Unterkiefers entsteht eine Kuhle. Handelt es sich um einen gutartigen Tumor, so ist mit dem Patienten vorab zu besprechen, ob der zu erwartende Defekt in der gleichen Operation aufgefüllt werden soll. Es gibt zwei etablierte Verfahren, um den Substanzdefekt unmittelbar bei der Tumoroperation aufzufüllen. Zum einen kann man einen Teil des Kopfwendemuskels (Musculus sternocleidomastoideus), der unmittelbar der Loge der Ohrspeicheldrüse anliegt, in den Defekt schwenken. Hiermit kann man kleinere Defekte gut ausfüllen und schützt gleichzeitig den freigelegten Fächer des Gesichtsnervs. Man kann alternativ den Defekt auch mit Bauchfett auffüllen, das man durch einen kleinen Schnitt am Nabel vom Bauch entnimmt. Mit Bauchfett kann man auch große Defekte gut ausfüllen. Benutzt man Bauchfett, muss jedoch mit einer längeren Wundheilung gerechnet werden. Bei bösartigen Tumoren verbietet sich eine kosmetische Korrektur, da es für die Tumornachsorge wichtig ist frühzeitig Veränderungen im Operationsgebiet erkennen zu können. Das Einbringen von Muskel oder Fett würde dies erheblich erschweren.