Die Behandlung von Speicheldrüsentumoren
Was sind die wichtigsten speziellen Operationsrisiken?
Die wichtigsten speziellen Operationsrisiken sind das Auftreten einer bleibenden Gesichtsnervenlähmung, eine Speichelfistel und das Kauschwitzen. Zu einer bleibenden Gesichtsnervenlähmung kann es kommen, wenn bei der Präparation der Ohrspeicheldrüse der Gesichtsnerv verletzt und diese Verletzung nicht behandelt wird. Nach Literaturangaben liegt das Risiko, wobei auch Verletzungen kleinerer Ästen mit inbegriffen sind, bei 2 bis 5%. In unserem eigenen Krankengut bei konsequenter Operation unter dem Operationsmikroskop liegt das Risiko unter 1%. Bleibt Speicheldrüsengewebe offen in der Wunde liegen, so kann Speichel über die Wunde nach außen austreten; dies nennt man Speichelfistel. In der Regel heilen diese von allein aus, nur selten ist eine erneute operative Behandlung notwendig. Durch die Hautdurchtrennung und Entfernung von Anteilen der Ohrspeicheldrüse bei der Operation werden zwangsläufig kleine Nervenäste durchtrennt, die zum einen Schweißdrüsen der Haut versorgen und zum anderen die Speicheldrüse selbst, damit diese zur Speichelproduktion angeregt wird. Nach der Operation sprossen diese Nervenäste wieder aus und finden fälschlicherweise Anschluss an Schweißdrüsen der Region. Dieser Prozess dauert 3 Monate bis 1 Jahr. Dann kann es dazu kommen, dass der Patient im Bereich der ehemaligen Operation beim Essen zu Schwitzen anfängt, daher der Name Kauschwitzen. Dieses Kauschwitzen kann man einfach und effektiv mit einer Auflage von Aluminiumchloridpaste oder neuerdings langwirkend mit Injektionen von Botulinum Toxin A behandelt werden.